Hannover Messe 2011 – Effizienter Umgang mit Energie
Die Weltpolitik verlangt Verbesserungen bei der Energieeffizienz. Die Wirtschaft nimmt sich dieses Themas an und zeigte dies auch deutlich auf der „Hannover Messe 2011. Das Thema „Smart Efficiency“ zog sich wie ein roter Faden durch die Produktpräsentationen der 6500 Aussteller, die mit hohen Erwartungen in die niedersächsische Landeshauptstadt angereist waren.
Das Informationsbedürfnis der 230000 Besucher in Hannover. Allein die über 60 Fachforen zogen zahlreiche Besucher an, die sich bei Vorträgen und Präsentationen informierten. Der Wissensaustausch, eine der wichtigsten Funktionen von Messen, fand vor allem zu den Themen Energie und Automation statt. „Wir können schneller Energie sparen, als neue Anlagen bauen“, sagte Dr. Wolfram von Fritsch, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG. Die von der Industrie angebotenen Effizienztechnologien müssen nur die Verbreitung finden, um wirksam zu sein. Bis zu 30 % Energieeinsparung seien möglich. Energiemanagement und „Smart Grid“ lauten die Schlagworte, die das Zusammenwirken von Stromerzeugern, Stromspeichern, den Übertragungs- und Verteilnetzen sowie den einzelnen Verbrauchern verbessern sollen.
Konzepte für Energieeinsparung und …
Von der Hausgeräteseite aus kommend könnte der von der Kellendonk Elektronik GmbH entwickelte EEBus als offene Schnittstelle eine Lösung für ein Zusammenwirken von Hausgeräten und Haustechnik im Sinne des „Smart Grid“ sein.
Der EEBus, ein Konzept zur Integration von EVU, Geräteproduzenten und Dienstleistern, wurde im Rahmen des staatlichen Förderprogramms „E-Energy“ entwickelt. Kooperationen, wie die mit der E.G.O., Hersteller von Komponenten und Steuerungselektronik von Haushaltsgeräten, sollen den Weg zur Marktreife beschleunigen. Daneben gibt es Bemühungen um eine nationale und internationale Normung. Es gilt verbindliche Standards zu etablieren, um so Klarheit für Hersteller und Anwender zu erreichen. Nur dann können eine gewerkeübergreifende Kommunikation und eine Interkonnektivität zwischen unterschiedlichen Marken und Produkten tatsächlich gelingen.
Damit die gewünschten Einsparziele letztlich auch erzielt werden kann, wird die Vernetzung einzelner Geräte immer wichtiger. Die Informations- und Kommunikationstechnologie wird hierbei eine Schlüsselfunktion haben.
Nicht nur auf Haushalts- oder Geräteebene ist das Ziel einer Energiesparung vorhanden. Auch die Städte, insbesondere die großen Metropolen dieser Welt müssen sich des Themas annehmen. Dazu wurde auf der Hannover Messe erstmals die Sonderschau „Metropolitan Solutions“ veranstaltet. Das „Energiesystem Stadt“ bietet erhebliche Möglichkeiten zur Reduzierung des Energiebedarfs, zur Nutzung regenerativer Ressourcen und zur Umsetzung eines „intelligenten“ Klimaschutzes. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES hat es sich das IBP zum Ziel gesetzt, die technologische Einbindung und Nutzung von Synergieeffekten sowie eine sinnvolle Vernetzung der Bereiche Wärme/Kälte, elektrische Energieversorgung und Verkehr auf den Weg zu bringen. Bisher wurden diese Teilaspekte meist immer noch separat betrachtet und erforscht. Die Sonderschau „Metropolitan Solutions“ soll im nächsten Jahr ausgeweitet werden.
… konkrete Produktvorstellungen
Zu den zahlreich präsentierten konkreten Produktlösungen im Bereich der Energietechnik gehören Brennstoffzellen-Heizgeräte, die sich nach langjähriger Ankündigung nun wirklich in der Marktvorbereitungsphase befinden. In einer auf der Messe stattgefundenen Pressekonferenz der NOW – Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie – betonte Geschäftsführer Kai Klinder das Bekenntnis, der stationären Brennstoffzelle die für den Zugang zum Markt notwendigen Fördermittel weiter bereitzustellen.
Der weltweit weiter steigende Bedarf an Energie und Stromerzeugungskapazitäten wird die Nachfrage nach Technologien, die diesen Bedarf möglichst umweltfreundlich bedienen können, ankurbeln. Der weltweite Markt braucht diese Lösungen. „Der Umbau der Energieversorgung bietet dem Maschinen- und Anlagenbau hervorragende Perspektiven. Wie auch immer die Diskussion über den zukünftigen Energiemix ausgeht, die Energieanlagenbauer haben für die gesamte Palette der Energieversorgung, von fossil bis erneuerbar, hocheffiziente Technologien zur Verfügung", so Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems.