Hannover Messe 2017
Vom 24. bis 28. April 2017 präsentiert sich die Industrie auf der Hannover Messe (www.hannovermesse.de) mit alten sowie neuen Schwerpunkten und wird vor allem eines beweisen: ihre Innovationsfähigkeit. Auf sieben parallel stattfindenden Leitmessen bildet die Hannover Messe 2017 ein breites Themen- und Angebotsspektrum ab. Die Digitalisierung beinahe aller Bereiche des menschlichen Lebens werden als vierte industrielle Revolution bezeichnet und bestimmt viele Bereiche der Messe in diesem Jahr.
Als ein Taktgeber bündelt beispielsweise der Industriekonzern ABB unter „ABB Ability“ sein Angebot an digitalen Lösungen und Dienstleistungen über alle Branchen hinweg. Lösungen und Dienstleistungen werden auch in der TGA zu wichtigen Treibern. Vor allem die Serviceleistungen rund um die Technik sind Vorboten einer Veränderung in Richtung einer digitalen Zukunft mit komplett vernetzten Gebäuden.
Nach wie vor bildet die „Energy“ die wichtigste Veranstaltung für die TGA im Rahmen der Hannover Messe. 2017 bildet sie mit der Sonderschau „Digital Energy“ einen neuen Schwerpunkt. Dabei geht es um die Optimierung der industriellen Energiebilanz. Im Mittelpunkt steht das Thema Energiemanagement, das heißt die Erfassung, Visualisierung und Auswertung von Energiedaten in Verbindung mit Produktionsdaten. Die Energieeffizienz kann erhöht werden, Betriebskosten werden eingespart und die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens steigt. Gezeigt werden u.a. Messtechnik und Sensorik, Cloud Computing, Data Security, Displaytechnologie, Energy-IoT-Lösungen, Gebäudesteuerungstechnik und -automation, Energietechnik und -automation sowie die „intelligente“ Lichtsteuerung.
Um mehr Aufmerksamkeit für Energiefragen zu erzielen, haben sich Unternehmen aus unterschiedlichen Anwendungsbereichen zum Projekt „360 Grad Energieeffizienz“ zusammengeschlossen. Daran beteiligen sich neben den Wärme-Kälte-Experten der Glen Dimplex Deutschland GmbH und Kaeser Kompressoren SE (Drucklufttechnik) die Unternehmen Neuenhauser (LED, Beleuchtung) und Gildemeister (Energieeffizienzberatung). Das gemeinsame Projekt macht die große Bandbreite deutlich, in der technische Optimierungen im industriellen Kontext möglich sind.
Spannend ist auch das Projekt von RMB/Energie, das im Leistungsbereich bis 50 kWel für seine BHKW eine Elektrofahrzeug-Ladetaste entwickelt hat. Bei dieser handelt es sich um eine standardmäßig vorhandene Funktion auf dem Bedienfeld der BHKW-Steuerung, die auf Knopfdruck den Vorrang für eine sofortige Stromerzeugung signalisiert, auch wenn der Pufferspeicher im Normalbetrieb keine Wärmeanforderung meldet.
Auf der „Integrated Energy Plaza“ in Halle 27 wird die industrielle Wärmenutzung als Teil des künftigen Energiesystems gezeigt; am benachbarten Gemeinschaftsstand „Dezentrale Energieversorgung“ stehen die Technologien dafür zur Schau. Hier stellen Anbieter von KWK-Anlagentechnik Sorptionskältemaschinen und virtuellen Kraftwerken sowie Anlagen zur Abwärmenutzung (z.B. ORC) aus.
Die „Intelligente Vernetzung“ ist Voraussetzung für M2M, Industrie 4.0 und das Inter of Things (IoT). Hard- und Softwarehersteller, Dienstleister und Telekommunikationsunternehmen auf dem Gemeinschaftsstand „Smart Connected – intelligent vernetzt“ bieten in Halle 8, Stand D35, einen Einblick in die Entwicklungen zur Kommunikation zwischen und Vernetzung von Maschinen und Geräten. Tema, Organisator des Gemeinschaftsstands, zeigt den Messebesuchern auf dem VR-System „HTC Vive“, wie man in der virtuellen Realität, jenseits von Spielen und Unterhaltung, Mehrwerte schafft und vermarktet. Durch den Einsatz von Sensoren können die Verknüpfungen in Industrie 4.0 genutzt werden, um Zustandsdaten von Maschinenkomponenten zu erfassen, sie mit Informationen aus Drittsystemen (ERP-, CRM-Systeme) zu kombinieren und auszuwerten. Ziel ist es, auffällige, auf Störungen hindeutende Muster rechtzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen präventiv einzuleiten.
Auf der Sonderschau „Predictive Maintenance“ in Halle 19 mit angrenzendem Forum erfahren Besucher zudem, wie drohende Ausfälle frühzeitig erkannt, Prozesse beschleunigt und Produktionsstillstände vermieden werden können. Nach aktuellen Untersuchungen des Beratungsunternehmens Accenture sinken Wartungskosten dadurch um fast 30 %, und ungeplante Stillstände gehen um 70 % zurück.
Auch diese Themen spielen zunehmend in die TGA hinein. Produktion, TGA und IT-Infrastruktur werden vernetzt. Dabei spielen Wartungs- und Instandhaltungsthemen eine wichtige Rolle. Ein Besuch der Hannover Messe bietet die Möglichkeit, sich zu diesen Themen zu informieren.