Hannover Messe 2012
Auf dem Weg zur internationalen EnergiewendeEin Messerundgang über die Hannover Messe machte vor allem eines deutlich: Das Thema Energiewende ist in der Industrie angekommen. An vielen Messeständen deutscher und ausländischer Hersteller wurden explizit Produkte gezeigt, die die Energieversorgung auf nachhaltige Weise in Zukunft sicherstellen sollen.
Wie in jedem Jahr war in den Hallen der Hannover Messe (www.hannovermesse.de ) viel Sehens- und Wissenswertes zu entdecken, das in der Gebäudetechnikbranche eine wichtige Rolle spielt. So lohnte sich der Besuch der Halle 2, der „Forschungshalle“, auch in diesem Jahr. Neben einer mit dem Fuß automatisch zu öffnenden Tür war insbesondere das „Fraunhofer-Haus der Nachhaltigkeit“ einen Besuch wert. Das Fraunhofer-Haus der Nachhaltigkeit in Halle 2 der Hannover Messe zeigt, wie sich nachhaltige Produkte, Methoden und Verfahren künftig in den Alltag integrieren. Vom umweltfreundlich gegerbten Ledersofa im Wohnzimmer über biologisch abbaubare Kunststoffe in Küche und Arbeitszimmer, ein wassersparendes Urinal im Bad bis zur bemoosten Fassade zur Reduktion von Feinstaub reichen die gezeigten Forschungsprojekte.
In Halle 6 zeigte ein Ausstellungsbereich das Thema Universal Design, bei dem nicht nur barrierefreie Produkte von Hewi, Hoesch und Duravit aus dem Badbereich zu sehen waren, sondern auch Mobiltelefone, Sitzgelegenheiten u.a.
In Halle 13 stand das Thema dezentrale Energie im Vordergrund. Das Themenspekturm reichte von der dezentralen Energieversorgung bis hin zu „Smart Metering“ und „Smart Grid“ und griff auch das „heiße Eisen“ Datenschutz im Sinne des Energieverbrauchers auf, das bei der gewünschten Akzeptanz der Verbraucher berücksichtigt werden muss.
Wer Halle 25 betrat, konnte am Kompetenzcenter Energiespeicher Lösungen für die Energiebevorratung in Gebäude, Industrie und Fahrzeug in Augenschein nehmen.
Das Thema „Metropolitan Solutions“, Lösungen für Städte und Ballungsräume der Zukunft, wurde in Halle 26 präsentiert. Bis 2030 wird knapp 60 % der Menschheit in Städten leben. Städte brauchen jedoch Energie und Rohstoffe, sie produzieren Müll und Schadstoffe, ihre Verkehrssysteme sind überlastet. Das erzeugt einen Handlungsbedarf, für den Lösungen erarbeitet werden müssen. Ziel der „Morgenstadt“-Initiative ist die Entwicklung und Gestaltung von lebenswerten, nachhaltigen und zukunftsfähigen Städten von morgen. Bei der Umsetzung dieser Visionarbeiten innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft unterschiedliche Institute zusammen. Die Kernthemen der Initiative sind dabei Energie, Gebäude, Produktion und Logistik, Mobilität und Verkehr, Information und Kommunikation, Urbane Prozesse und Organisation sowie Sicherheit und Schutz. In interdisziplinären Projekten erarbeiten die Fraunhofer-Forscher schon heute Handlungsmodelle für ein ganzheitliches Technologiemanagement in Städten der Zukunft. In der Fraunhofer-Allianz Bau bündeln deshalb17 Fraunhofer-Institute ihre Kompetenzen zum Thema Bau, die in Halle 26 nahegebracht wurden. In dieser Halle präsentierte sich auch das Kempener Unternehmen SEW (www.sew-kempen.de) präsentierte sich erneut auf der Hannover Messe. „Unser Messestand war hervorragend besucht. Alle Mitarbeiter waren im Dauereinsatz und informierten die Besucher ausführlich über unsere hocheffiziente Wärmerückgewinnungstechnik für luft- und klimatechnische Anlagen“, zeigte sich Prokurist Michael Schilling zufrieden. Aufgrund der gelungenen Messebeteiligung steht für ihn bereits zum jetzigen Zeitpunkt fest: „Selbstverständlich werden wir auch in zwei Jahren, alternierend mit der ISH in Frankfurt, wieder in Hannover vertreten sein. Die Hannover Messe ist die weltgrößte Industriemesse, die zugleich die so genannten ‚Grünen Technologien’ forciert. Dort treffen sich die Entscheider aus den Unternehmen. Ganz klar, dass wir mit unserer hocheffizienten Energieeinspartechnik dabei sind.“
In Halle 27 schließlich wurden Technologien wie Photovoltaik, Geothermie, Windkraft, Wärmepumpen und Brennstoffzellen und neue Lösungen dazu vorgestellt.
Fazit
Als Fazit zeigte sich, dass sich der Messebesuch wieder einmal gelohnt und zahlreiche neue Anregungen gebracht hat. Zufrieden zeigte sich auch Dr. Wolfram von Fritsch, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Messe AG: „Die richtigen Themen, gestiegene Internationalität und hochzufriedene Aussteller – bei dieser Hannover Messe stimmte einfach alles.“
Drei wesentliche Botschaften gingen laut Dr. Wolfram von Fritsch von der Hannover Messe 2012 mit ihrem Leitthema „greentelligence“ aus: „Grüne Technologien sind weltweit Geschäftsmodell und Wachstumstreiber. Die Industrie hat hier marktreife Lösungen für die nachhaltige Produktion präsentiert und schreibt mit grünen Technologien schwarze Zahlen.“
Ein Interview zum Thema Brennstoffzellenheizung wird in der tab 6 2012 erscheinen.