Heißzeit, Hardware in the Loop und Kattowitz

Die CO2-Emissionen steigen weiter
Heißzeit – das Wort des Jahres 2018 – erinnert auch bei derzeit frostigen Temperaturen daran, dass der zurückliegende Sommer sehr warm und vor allem sehr trocken war. Wie viel mehr Heißzeiten es in den nächsten Jahren geben wird, kann derzeit nur erahnt bzw. simuliert werden. Dafür eignen sich, wie auch in der TGA üblich, Systeme, die nach dem Verfahren Hardware in the Loop (HiL) funktionieren. Dabei werden die Ergebnisse einer Simulation wieder in das System eingelesen und somit in Schleife gefahren. HiL testet unterschiedliche Systeme auf „Herz und Nieren“, bevor sie irgendwo verbaut werden. Durch entsprechende Diagnoseverfahren werden Fehler minimiert, die später im realen Betrieb auftreten könnten. Zudem werden Risiken für Mensch und Material ausgeschlossen.
Wenn man die Ergebnisse der Klimakonferenz in Kattowitz (COP 24) betrachtet, sieht man auch hier, dass einiges in mehrfachen Schleifen durchgesprochen wurde. Vor allem das, was in Paris bereits vor über drei Jahren vereinbart worden war.
Es soll zwar nicht mehr weitergehen wie bisher, doch das Vorgehen zur Begrenzung des menschlichen Einflusses auf das Weltklima ist, wie bisher, wachsweich formuliert. Als positives Fazit bleibt zu verbuchen, dass nun alle Nationen ihren CO2-Ausstoß nach einheitlichen Regeln erfassen sollen. Die Entscheidung fiel vor dem Hintergrund, dass der CO2-Ausstoß nach aktuellen Berechnungen auch 2018 weiterhin angestiegen ist. Weltweit werden es 2,8 % mehr gewesen sein als 2017.
Wir sollten mehr tun. Aber das ist keine neue Erkenntnis. Das 1,5-Grad-Ziel ist sogar ganz unter den Tisch gefallen.
Wir streben als Menschheit nun das Ziel einer Begrenzung der Temperaturerhöhung auf 2 K an. Es drängt sich einem geradezu der Verdacht auf, dass wir statt nach dem Verfahren Hardware in the Loop lieber gleich die ganze Menschheit einem realen Versuch aussetzen, wie viel zusätzlichen CO2-Ausstoß der Planet vertragen kann; die möglichen Auswirkungen einer Heißzeit sind darin eingeschlossen.
Dies sollte uns in der TGA aber nicht daran hindern, jederzeit unser Bestes zu tun, um in unserem Sektor, dem Bauwesen, die Effizienz der geplanten, gebauten und betreuten Systeme zu verbessern, verstärkt auf regenerative Energien zu setzen und die jeweils beste Lösung für das einzelne Gebäude auszuwählen.
Mehr Transparenz über den Ausstoß klimarelevanter Gase in die Atmosphäre ist die Basis für künftige Reduktionen,
die beim Weltklimagipfel in Kattowitz (COP 24) geschaffen wurde – nicht weniger, aber leider auch nicht mehr.
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