Kältemittel und Klimaschutz

Den Wandel in Grenzen halten

Der stetige Wandel ist eine Selbstverständlichkeit im Leben und  eine Grundlage für Fortschritt und Weiterentwicklung. Doch nicht jeder Wandel ist positiv: Gegen den vom Menschen verursachten Anteil am Wandel des Erdklimas gilt es entschieden vorzugehen.

Dies scheint nun auch den ganz großen Emittenten von Treibhausgasen, USA und China, bewusst geworden zu sein. Als wohl einziges reales Ergebnis des G20-Gipfels Anfang September 2016 in China bleibt deren Ratifizierung des Pariser Vertrags zur Begrenzung der Erderwärmung um 2 K in Erinnerung. Immerhin!

Denn dass der Mensch das Erdklima beeinflussen kann und es auch tut, wird immer deutlicher. Ein Indikator dafür, dass der menschliche Einfluss nicht unterschätzt werden darf, zeigt sich mit dem Ozonloch, der verringerten Ozonschicht über der Südhalbkugel. So erklärten Forscher kürzlich, dass sich dieses langsam wieder zurückbildet. 29 Jahre nach dem Verbot von FCKW verringert sich die Ausdehnung des Ozonlochs nachweisbar, so die Forscher. Das FCKW-Verbot bedeutete allerdings auch das Aus für eine Reihe von Kältemitteln und betrifft damit ganz konkret die TGA-Branche, die Kälte- und Klimatechnik. Mit der F-Gase-Verordnung folgte eine weitere Einschränkung für die Branche, die das Verbot bzw. die Reduzierung der Verwendung weiterer Kältemittel, der HFKW, im Sinn hat. Wie sich der Kältemittelmarkt trotz dieser oder gerade deswegen weiterentwickeln kann, zeigt eine Studie des Herstellerverbands EPEE (Seite 8 und 9). Kältemittel der Zukunft sind nach derzeitigem Stand vorrangig natürliche Kältemittel, wie CO2, Propan oder Ammoniak, die ihre Einsatzfähigkeit in vielen Anwendungen gezeigt haben. Wo diese (bislang) nicht genutzt werden können, sind neue synthetische Kältemittel verfügbar bzw. in Entwicklung. Zudem sind technische Lösungen gefordert, die Leckagen in den Anlagen verringern. Denn die Vorgaben sind streng. Es ist zu hoffen, dass die Umstellung gelingt. Doch dafür muss das Tempo von Umrüstungen in Bestandsanlagen steigen.

Auf der Chillventa im Oktober 2016 wird die Diskussion zum Kältemittelmarkt nur einen Aspekt der Fachmesse darstellen, allerdings einer der nicht unterschätzt werden darf. Wir von der Redaktion jedenfalls sind schon sehr gespannt auf die Fachmesse in Nürnberg und werden für Sie, liebe Leser, vor Ort sein.

Um den Klimawandel unter Kontrolle zu halten, sollte auf umweltschonende Kältemittel gesetzt werden!
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