VDMA-Informationstag Gebäudetechnik

Kernthema „Future Buildings“

„Die Technik für die Gebäude der Zukunft ist vorhanden. Leider wird sie aber bislang nicht so genutzt, wie es wünschenswert wäre.“ Mit diesen Worten leitete Dr. Peter Hug, Sprecher des VDMA Forum Gebäudetechnik, den VDMA-Informationstag Gebäudetechnik im November 2015 in Frankfurt am Main ein.

Eine der Ursachen für die unzureichende Nutzung moderner Gebäudetechnik könnte darin liegen, dass das Leben nicht nur ein Zuspätkommen, sondern so manches Mal auch eine zu frühe Marktreife bestraft. Darauf wies Prof. Dr.-Ing. Viktor Grinewitschus, EBZ Business School, in seinem Vortrag „Alles automatisieren – oder mit dem Nutzer kooperieren?“ vor rund 60 anwesenden Fachleuten der TGA-Branche einen kritischen Blick auf die Gebäudeautomation. Wie Daten aus einer Erhebung der TU Delft für das Nachbarland Niederlande ergeben, sind alte Gebäude nicht so schlecht und neue Gebäude nicht so gut wie errechnet. Dieser Rebound-Effekt in modernen Gebäuden liege darin, dass ein Nutzer häufig nicht versteht, wie ein Gebäude reagiert.

„Je automatisierter ein Gebäude ist, desto kritischer ist der Nutzer“, behauptete Prof. Grinewitschus. Der Ansatz „assistieren statt automatisieren“ sei durchaus eine Überlegung wert. Es geht darum, den Nutzer ins Boot zu nehmen. Hilfreich sei etwa ein Ansatz, den Nutzer über ein soziales Netzwerk in die Gebäudenutzung einzubinden und ihm so die notwendige Hilfestellung zu geben, der Automation Raum zu geben.

Der Ansatz „assistieren statt automatisieren“ sei durchaus eine Überlegung wert. Es geht darum, den Nutzer ins Boot zu nehmen. Hilfreich sei etwa ein Ansatz, den Nutzer über ein soziales Netzwerk in die Gebäudenutzung einzubinden und ihm so die notwendige Hilfestellung zu geben, der Automation Raum zu geben ihre Effizienzpotentiale ausspielen zu dürfen.

Cornelia Lamers, KfW-Bankengruppe, gab darauf folgend einen Überblick über aktuelle Fördermaßnahmen, bevor Dr. Ilka May, planen-bauen 4.0 GmbH, notwendige Voraussetzungen für das digitale Bauen in Deutschland erläuterte. Ziel sei es, ein Gebäude erst digital zu entwerfen, dann real zu bauen und zu bewirtschaften. Hier sei Großbritannien, das aufbauend auf der britischen Norm BS 1192, die zur ISO 19650 weiterentwickelt werde, im April 2016 Level 2 beim Bauen mit BIM startet, einen großen Schritt voraus. In Deutschland soll ab 2017 eine erweiterte Pilotphase starten.

Um mit BIM (Building Information Modeling) voranzukommen, sei eine gute BIM-Ausbildung notwendig. Dies betonten Stanimira Markowa, RWTH Aachen, und Hagen Schmidt-Bleker, formitas GmbH. Aus Herstellersicht sind dafür „compliance-gerechte Modelle eines jeden Bauteils“ notwendig. Dies stellt eine große Herausforderung da, denn viele „Produkte werden immer komplexer“, wie Dr. Markus Beukenberg, Wilo SE, betonte. Eine Pumpe sei heute ein Stück „strömungsbasierte, kommunizierende Mechatronik. Pumpen seien aber auch „gesellige Systeme“, die am liebsten mit anderen Pumpen zusammen sind. Im Zusammenwirken der Pumpen miteinander gebe es durch Vernetzung und Kommunikation noch Effizienzpotentiale. Denn zusammenwirkende „optimale Komponenten“ ergeben noch nicht automatisch ein optimales „Gesamtsystem“.

In weiteren Referaten setzten Rolf Stader, Gebr. Kemper GmbH & Co. KG, mit Stagnationsvermeidung und Trinkwasserhygiene, Dr.-Ing. Hans Werner Roth, LTG AG, mit Klimaanlagen für den Bestand und Future Buildings sowie Udo Jung, Trox TLT GmbH, mit Entrauchung zum Schutz vor einem Flashover im Brandfall und der Sicherung der Evakuierung weitere wichtige Schwerpunkte und machten so die Vielfalt der Aufgabenstellungen in der Gebäudetechnik deutlich.

Als Fazit der Veranstaltung wurde deutlich, dass für die vielfältigen Aufgaben der Gebäudetechnik Produkte und Systeme zur Verfügung stehen, die es erlauben „Future Buildings“ zu bauen. Mehr als bisher sollte allerdings darauf geachtet werden, welche Bedürfnisse der Nutzer hat. Mehr als bisher sollte aus diesen Nutzerwünschen heraus, die passende TGA geplant und durchgeführt sowie der Nutzer bei der Inbetriebnahme als Anwender der TGA betreut werden. 

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