Klinikimmobilien

Optimierungspotentiale von Bedeutung

Wenn davon die Rede ist, dass im Gebäudebestand ein großes Potential zur Energieeinsparung steckt, ist meist der Eigenheimbesitzer oder der Wohnungsbau angesprochen. Welches große Po­ten­tial in anderen Gebäudeformen steckt, wird bislang nur selten the­ma­ti­siert. Auf der Fachtagung „Die Klinikimmobilie der nächs­ten Generation“ – dazu ein Nachbericht auf Seite 6 in dieser Ausgabe – wurde ein solches Thema zwei Tage lang in­ten­siv behandelt.

Der Energieverbrauch in Kliniken und Krankenhäusern liegt um­gerechnet auf ein Kran­ken­hausbett bei dem von drei Einfamilienhäu­sern. Bei 503 000 Kran­ken­hausbetten in Deutschland entspricht dies dem Energie­bedarf von 1,51 Mio. Einfamilien­häusern. Einsparun­gen, die in einem Kran­ken­haus umgesetzt werden, sind damit in ihrer Auswirkung deut­lich größer und meist auch schneller zu erreichen, als die vielen, kleinen Schritte, die in den Einfamilien­häu­sern zur Verringerung des Energieverbrauchs umgesetzt werden müssen.

Dabei muss mit Augenmaß vorgegangen werden. Denn nicht nur der Energiebedarf muss unter die Lupe genommen werden, sondern auch die Aufgaben, die ein Krankenhaus heute und zukünftig für Patienten erfüllen soll.

Ein Krankenhausgebäude muss für seine Aufgaben also so er­tüch­tigt werden, dass sich Patienten wohlfühlen und eine optimale Be­handlung erleben dürfen. Dabei muss der Energiebedarf insgesamt so gering wie möglich ausfallen. In manchen Fällen kann es daher schon ein bedeutender Erfolg sein, den Energiebedarf eines Krankenhauses konstant zu halten. So z. B. wenn dieses mit Neubauten erweitert wird. 1,5 % an Zubau pro Jahr sind dabei durch­aus möglich, wie auf der Fachtagung von einem konkreten Fall berichtet wurde. Dementsprechend bedeutend ist die Aufgabe für die TGA-Ver­ant­wortlichen in Krankenhäusern, mit dem vorhandenen, meist sehr begrenzten Budget, Maßnahmen effizienzbringend umzusetzen. Hier exisitiert ein Aufgabenfeld, dass die TGA-Branche in den nächsten Jahren mit Fachwissen und Fingerspitzengefühl anpacken sollte.

„Die energetische Optimierung des Gebäudetyps Klinikum ist eine Herausforderung, die mit Fachwissen und Fingerspitzengefühl in Angriff genommen werden muss“
x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 11/2015 Modernisierung eines Krankenhauses

TGA für das Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer

Das Diakonissen-Stiftungs-Kran­kenhaus Speyer besteht seit der Fusion des damaligen Kran­kenhauses der evangeli­schen Diakonissenanstalt mit dem ehemaligen städtischen Stiftungskrankenhaus im...

mehr
Ausgabe 05/2009

TGA-Technik im Krankenhaus

Schnittstellen frühzeitig berücksichtigen

Das St. Marienhospital Hamm ist mit 584 Betten ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung. An zwei Standorten wird ein vielfältiges Leistungsspektrum abgedeckt. Im operativen Zentrum werden bis auf...

mehr

Neue Contracting-Projekte in Krankenhäusern

Zwei neue Contracting-Projekte in Krankenhäusern zeigen, dass es sich um interessante Objekte für Energieeinspar-Contracting handelt. Das St.-Clemens-Hospital in Geldern Cofely Deutschland (...

mehr
Ausgabe 7-8/2014

Optimierte Hydraulik im Krankenhaus

Energieventil gegen Hydraulikprobleme

D?ie Hydraulik des Heizsys­tems stellte die Haustech­ni­ker des Ludmillenstifts in Meppen immer wieder vor große Herausforderungen. Meh­rere Räume und Zonen der rund 50?000 m² großen Kli­nik...

mehr
Ausgabe 11-12/2009

Energiesparkonzept für das evangelische Krankenhaus Gießen

Steigende Energiekosten, veraltete MSR- und Anlagentechnik und der zu hohe Energieverbrauch pro Bett waren Gründe für den Verein für Kranken-, Alten- und Kinderpflege zu Gießen die bestehenden...

mehr