Kollisionsfrei planen in 3D
Wie Ingenieurbüro und CAD-Anbieter voneinander profitierenSeit der Gründung ihres eigenen TGA-Ingenieurbüros im Jahr 1999 setzen die Geschäftsführer Thomas Gürlich und Dipl.-Ing. Sven Miehe konsequent auf 3D-Planung. Die erfolgreiche Entwicklung ihres Unternehmens, der GeBauTec GmbH, bestätigt die damals getroffene Softwarewahl. Mit dem Hersteller, der Data Design System GmbH, steht das Planungsbüro auch als Beta-Tester in engem Austausch – eine Zusammenarbeit, von der beide Seiten profitieren.
Damals hat man nach einem dreidimensionalen CAD-System gesucht, das nicht auf AutoCAD basiert und alle Gewerke in einer Lösung vereint. Dabei war es wichtig, dass ohne Schnittstellen zu anderen Programmen kollisionsfrei geplant werden konnte. Mit diesem Anforderungsprofil fiel die Wahl damals fast zwangsläufig auf „DDS-CAD Gebäudetechnik“, die Lösung der Data Design System GmbH aus Ascheberg. Eine gute Entscheidung, darf man heute sagen, denn die GeBauTec GmbH (www.gebautec.de) hat sich prächtig entwickelt. In den 13 Jahren seines Bestehens ist das in Steinhagen bei Bielefeld ansässige Ingenieurbüro auf zwölf Mitarbeiter gewachsen und hat sich weit über Ostwestfalen hinaus einen exzellenten Ruf geworden. In seiner Referenzliste führt das Unternehmen zahlreiche namhafte Kunden, etwa Miele, Gerry Weber oder den Versicherungsanbieter LVM. Bestimmt mehr als 300 Projekte wurden mit DDS inzwischen erfolgreich umgesetzt. Dazu gehören Stadien, Hotels, Verwaltungsgebäude, Rechenzentren und Sonderbauten.
Am Puls der Systementwicklung
Natürlich scheint in einer geschäftlichen Partnerschaft nicht immer nur die Sonne. „Es gab durchaus Momente, in denen wir überlegt haben, auf eine andere Lösung umzusteigen. Aber das tut man natürlich nicht einfach spontan, weil von einem solchen Schritt viele andere Dinge abhängen“, gesteht Sven Miehe. „Man darf auch nicht glauben, dass man mit anderen Lösungen keine Probleme erlebt. Letztlich hat DDS immer schnell reagiert und Fehler im System zielstrebig beseitigt.“
Wie in einer guten Ehe: man trennt sich nicht gleich, wenn mal dunkle Wolken aufziehen. Tatsächlich ist es nicht übertrieben, das Miteinander der Geschäftspartner eheähnlich zu nennen, denn die Beziehung ist eng. GeBauTec zählt zu den rund 20 Unternehmen, die für DDS Beta-Lösungen testen. Das heißt, diese Anwender setzen einige Monate früher als alle anderen die jeweils neuesten Produktversionen ein.
Die Tester profitieren vorzeitig von neuen Features, tragen allerdings auch das Risiko, mit eventuell noch enthaltenen Bugs und deren Folgen klarkommen zu müssen. Und die Beta-Tester sind verpflichtet, in jedem Fall ein Feedback zu geben. All das verursacht Mehrarbeit, hat aber andererseits den Vorteil, dass die Tester die Lösung extrem gut kennenlernen und besonders effizient damit arbeiten können.
Lösungsorientierter Partner
Beide Partner stehen somit in einem regelmäßigen intensiven Austausch. Gundolf Roth, der als DDS-Vertriebsleiter West/Südwest GeBauTec verantwortlich betreut, ist von der Zusammenarbeit begeistert: „GeBauTec ist ein Kunde, der absolut lösungsorientiert arbeitet. Solche Kunden sind smart, mit denen kommt man weiter. Außerdem stimmt die Chemie zwischen uns. Im Laufe der Jahre sind wir wirklich zusammengewachsen. GeBauTec hat uns von Beginn an kontinuierlich mit konstruktiver Kritik und konkreten Anforderungen auf Trab gehalten. Diese Tipps und Anregungen sind mit verantwortlich dafür, dass DDS-CAD sich zu einer extrem praxis- und anwenderorientierten Lösung entwickelt hat.“
Sven Miehe sieht den Partner ähnlich positiv: „Wenn man die Entwicklung im den vergangenen Jahren betrachtet, muss man sagen, dass die Lösung enorm an Qualität gewonnen hat. So stabil wie im Moment lief sie wohl noch nie. Und wir arbeiten zum Glück damit komplett autark, das heißt, unabhängig von Drittanbietern (z. B. AutoCAD), Synchronisationsproblemen bei der Update-Koordination, Schnittstellenproblemen usw.“
Beispiel Zukunftsmeile in Paderborn
Eines der jüngsten Projekte, das GeBauTec realisiert hat, ist das Forschungszentrum für Intelligente Technische Systeme ZM1 auf der Zukunftsmeile Fürstenallee in Paderborn. Die Zukunftsmeile ist ein Forschungs- und Entwicklungs-Cluster für Produkt- und Produktionsinnovationen, bei dem Hochschulen und Industrieunternehmen eng verzahnt zusammenarbeiten. Der 40 x 40 m große und vier Geschosse umfassende Bau wurde vom ortsansässigen Architekturbüro Matern & Wäschle GbR entworfen. Als Subunternehmer war GeBauTec für Konzeption, Planung und Realisierung der gesamten Gebäudetechnik verantwortlich.
Mit Erdwärme wird das Gebäude im Winter beheizt und im Sommer gekühlt. Bei dem innovativen Konzept kommt die Betonkern-Temperierung zum Einsatz. Für die erfahrenen GeBauTec-Planer bestand die Herausforderung bei der Umsetzung weniger in der Technikplanung selbst, als vielmehr in einem extrem knappen Zeitplan. Aus fördertechnischen Gründen musste das Projekt innerhalb eines Jahres komplett abgeschlossen sein. Unter diesen Umständen konnte das Steinhagener Ingenieurbüro die Vorteile der Software voll ausspielen: Eine kollisionsfreie dreidimensionale Planung mit unmittelbar hinterlegter „Intelligenz“.
Für die Zukunft gerüstet
Man ist technologisch immer auf dem neuesten Stand. „Im Moment reden wir über IFC-Schnittstellen als weiteren Entwicklungsschritt“, nennt Sven Miehe ein Beispiel und ergänzt: „Das heißt, man tauscht keine DXF-Dateien mehr aus, sondern eine Datenbank, in der sich das komplette Gebäudemodell befindet. Dadurch wird das System noch offener.“
Als weitere Zukunftsoption steht das Stichwort 5D im Raum, das heißt, die Planung eines jeden Bauteils dreht sich nicht mehr nur um Länge, Breite und Tiefe, sondern jedem Stück Infrastruktur werden auch jeweils Kosten und Bautermin zugeordnet.
Das System eignet sich dank autarker Technologie, kundenfreundlichem Lizenzmodell sowie vergleichsweise einfacher Bedienbarkeit und Administration für Unternehmen jeden Zuschnitts, vom Einzelkämpfer bis zu großen Ingenieurbüros. Für GeBauTec jedenfalls ist es maßgeschneidert. „Da gibt es im Augenblick wirklich kaum Grund zum Meckern“, lautet das Fazit von Sven Miehe.