Kooperation ist gefordert
Die Zusammenarbeit aller am Bau Beteiligten muss verbessert werden. Dies ist ein wichtiges Fazit der Fachmesse BAU 2015, auf der 251 200 Besucher gezählt wurden, darunter 65 000 aus Architektur- und Planungsbüros. Auch wenn die Erkenntnis nicht neu ist, wird der Druck größer, sich zusammenraufen zu müssen. Denn als „Schlüsselbranche für Klimaschutz und Energiewende“, wie es Bundesbauministerin Barbara Hendricks anlässlich der Messeeröffnung formulierte, können die Ziele am Bau nur gemeinsam umgesetzt werden.
Als Bau- und Umweltministerin liege ihr die übergreifende Strategie zum klimafreundlichen Bauen und Wohnen besonders am Herzen, sagte Hendricks. Kernstück der Klima- und Energiepolitik bleibe das CO2-Gebäudesanierungsprogramm, das bis 2018 weiterentwickelt, verstetigt und um 200 Mio. € auf 2 Mrd. € aufgestockt werde. Die Ministerin erklärte hierzu: „Energieeffizienz haben wir zu einer wichtigen Säule der Energiewende gemacht. Maßnahmen sollen da getroffen werden, wo der größte vertretbare Effekt eintritt. Dazu zählen Maßnahmen an der Gebäudehülle und der Einsatz geeigneter Anlagentechnik. Die restliche benötigte Energie soll perspektivisch aus erneuerbaren Quellen stammen.“
Die Bundesbauministerin verwies darauf, dass für Bildungsbauten, die nach dem erprobten Standard „Energieeffizienzhaus-Plus“ errichtet werden, ab sofort eine neue Förderrichtlinie zur Verfügung stehe. Sie soll Anreize gegeben, den „Plus-Energiestandard“ bei Modellvorhaben an Kindertagesstätten, Schulen und geeigneten universitären Einrichtungen zu erproben. „Ich hoffe hier auf viele kommunale und private Partner“, sagte Hendricks.
Darüber hinaus kündigte Barbara Hendricks eine Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV) bis 2016 an. Damit sollten EU-Vorgaben umgesetzt und der Niedrigstenergiegebäude-Standard eingeführt werden – ab 2019 für öffentliche und ab 2021 für private Neubauten. Dabei werde auch überprüft, wie Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Gebäude-Energieausweise verbessert und ein besserer Abgleich zwischen Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EEWärmeG) und EnEV hergestellt werden könne.
BIM – Technologie
und Prozesse
BIM (Building Information Modeling) bekommt zunehmend die Rahmenbedingungen, um mit Leben gefüllt zu werden und die notwendige Dynamik zu erreichen, um ernsthaft eingesetzt zu werden. Dazu verkündeten der VDI auf einer Pressekonferenz gemeinsam mit dem buildingSmart e.V. die VDI-Agenda „Building Information Modeling“. Diese umfasst die Erstellung mehrerer VDI-Richtlinien, von denen die ersten im laufenden Jahr bereits verabschiedet werden sollen. Derzeit geplant sind:
Dazu wurde ein VDI-Koordinierungskreis BIM gegründet, der zudem die Aufgabe hat, ein zukünftiges VDI-Handbuch BIM zusammenzustellen.
Neben der Richtlinienarbeit wird ein wichtiger Schwerpunkt, BIM im Arbeitsalltag einzuführen, darin liegen, die Methodik in der täglichen Arbeitswelt zu verankern. Denn BIM besteht nur zu rund 20 % aus Technologie, die große Aufgabe liegt in den Prozessen und der Zusammenarbeit der unterschiedlichen am Bau beteiligten Fachleute. Dazu müssen Menschen mit verschiedenen Kompetenzen im Bauwesen zu einer produktiven Zusammenarbeit geführt werden, die für das jeweils laufende Bauprojekt funktioniert.
Ausgezeichnete Produkte
Auf der Bau wurde der „Preis für Produktinnovation“ von der Messe München und dem Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung vergeben. Der Preis ging an Colt International GmbH in Kleve für den „ClimaTower“, eine Mikrowärmepumpe als Kompaktgerät zum energieeffizienten Heizen, Kühlen und für die dezentrale Warmwasseraufbereitung sowie an die Eternit Flachdach GmbH in Neuss für das Flachdachfenster „essertop Karat“, ein wärmetechnisch gut durchdachtes Produkt mit hohem, visuellem Komfort, und die Hasit Trockenmörtel GmbH in Freising für einen mineralischen, kalkhaltigen Hochleistungsdämmputz für innen und außen.