Kühlkonzept gegen Keime
Exotische Früchte stellen eine organisatorische Herausforderung dar. Die Beschaffenheit der sensiblen Exoten erfordert eine Lagerung unter optimal temperierten Luftverhältnissen, denn ansonsten droht der vorzeitige Verderb. Um diesen wirtschaftlichen Schaden und auch die mit dem Verderb einhergehende Belastung der Mitarbeiter durch Schimmelpilze und Bakterien zu reduzieren, sind spezielle Kühlkonzepte notwendig.
Bereits 1910 wurde die „Internationale Frucht-Import-Gesellschaft mbH“ in Hamburg gegründet. Heute ist die Internationale Fruchtimport Gesellschaft Weichert GmbH & Co. KG unter dem Kürzel „Inter“ bekannt. Nachhaltigkeit und Qualität vom Feld bis zur Lagerung sind die entscheidenden Parameter.
Bei der Kühlung der Luft in den Lagerräumen bildet sich in den Verdampfern an den Kühllamellen zwangsläufig Kondensat. An diesen feuchten Oberflächen lagern sich Staubpartikel mit organischen Bestandteilen ab und bilden somit einen perfekten Nährboden für Mikroorganismen wie Bakterien, Hefen und Schimmelpilze. Die sensiblen Früchte wie auch die Mitarbeiter werden dadurch zwangsläufig vermehrt mit kontaminierter Luft belastet.
Sieben Lagerräume und eine große Halle von Inter sind mit drei unterschiedlichen Verdampferkühlertypen ausgestattet. Aufgabe für Bäro war es, die Kontamination dieser Kühler zu minimieren. Durch die intensive Analyse der Ausgangssituation mittels Keimzahlmessungen in den Räumen unter realistischen Bedingungen wurde eine Bestandsaufnahme der Situation erstellt und bewertet. Dabei mussten folgende technische Parameter betrachtet werden: die Raumkubatur, die Anzahl der Fenster und Türen, die Temperatur, die Luftfeuchte, der Arbeitsprozess, die Personenanzahl, die Arbeitszeit und die Bauart der vorhandenen Luftkühler sowie das umgewälzte Luftvolumen.
Die eingesetzte UV-C-Strahlung mit einer Wellenlänge von 253,7 nm hat die stärkste Wirkung auf Mikroorganismen jeder Art und hindert sie durch Zerstörung der DNS an ihrer Vermehrung. Als Lösung wurde das speziell für das Projekt dimensionierte Produkt „AirStream V“ eingesetzt. Insbesondere für den „Keimherd“ Verdampfer entwickelt und individuell anpassbar, kann das Produkt problemlos hinter Verdampferkühlern installiert werden und somit die belastete Luft effektiv und effizient durch UV-C-Strahlung entkeimen. Die in den Bäro-Produkten eingesetzten UV-C-Strahler werden durch Teflonhüllen vor der heruntergekühlten Umluft geschützt und so auf optimaler Betriebstemperatur gehalten. Darüber hinaus verhindert die eingesetzte Ummantelung die Verunreinigung der Lebensmittel durch Glassplitter bei einem unvorhergesehenen Bruch der Strahler. Bei Inter wird mit zehn Verdampfern ein Gesamtluftvolumenstrom von 192 000 m³/h bewegt. In diese Verdampfer wurden 21 „AirStream V“ mit insgesamt 218 UV-C-Strahlern eingesetzt. Die Messung der Luftqualität ergab nach Einbau der Geräte eine 75 %-ige Senkung der Keimbelastung bei geringem Intervallbetrieb.