Mikrobiologische Kontaminationen von Installationssystemen

Mikrobiologische Kontaminatio­nen durch Legionellen und Pseudo­monaden in Trink- und Warm­was­sersystemen stellen eine ernst zu nehmende Gefahr für Gesundheit und Leben dar. Bei ihrem Auftreten ist schnelles und entschlossenes Handeln notwendig, das in den meisten Fällen eine sofortige Sperrung der betrof­fenen Installationsbereiche durch die Gesundheitsämter nach sich zieht.

Die Kontaminationsursachen sind vielseitig, ein „Standardrezept“ für die Wiederherstellung einwandfreier hygienischer Bedingungen steht auch nicht zur Verfügung, gerade deswegen muss man in komplexen Installationssystemen den oder die Kontaminationsherde mit quasi detektivischer Genauigkeit aufspüren. Zudem bedarf es stetiger, zum Teil langwieriger Kontrollen, um die endgültige Beseitigung der Kontamination zu gewährleisten. Festzustellen ist, dass es die typischen Ursachen für eine mikrobiologische Kontamination nicht gibt. Diese treten unabhängig davon auf, ob es sich um ein langzeitig genutztes oder neues System handelt. Daraus ist als Schluss zu ziehen, dass bereits bei der Planung mit der entsprechenden Sorgfalt gehandelt, insbesondere aber in der Bauphase mit höchster Akribie darauf geachtet werden muss, dass alle Bauteile fachgerecht gelagert und installiert werden, um eine Eintragung von Kontaminationen bereits in diesem Stadium zu vermeiden.

Für einen einzelnen Planer oder Installateur wird es auf Grund der Komplexität zahlreicher Problemstellungen immer schwieriger, in kürzester Zeit Ursachen zu ermitteln, Lösungswege aufzuzeigen, bzw. die rechtlichen Konsequenzen in seinen tatsächlichen Zusammenhängen zu erfassen. Hier gilt es, sich Expertenteams anzuschließen, Gespräche zu suchen und unbedingt Beratungs­kompetenz in Anspruch zu neh­men. Hygieneinstitute und Gesundheitsämter sind hier erste Ansprechpartner, die wertvolle Hilfestellung leisten können.

Auch wenn es keine Pauschalrezepte gibt, können alle aus der Praxis lernen. Daher ist es wichtig, aus der Erfahrung unterschiedlichster Problembeispiele, Fragestellungen und der jeweilig gefundenen Lösungen Erfahrungen zu sammeln und einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Jedes Gespräch, jede Diskussion und jeder Dialog, der sich daraus entwickelt, hilft uns bei der Lösungsfindung neuer Projekte – sicher nicht nur bei der Problembeseitigung, sondern bereits dabei, im Vorfeld mit planerischer Vorsorge eventuelle Risiken erfolgreich zu verhindern. Dazu rät der von Prof. Dr. Martin Exner geleitete Arbeitskreis Trinkwasserinstallation und Hygiene (www.ak-wasserhygiene.de).

Literatur [1] Bakterielle Probleme auch in neuen Trinkwasser-Installationen? TAB 1/2005, Seite 43 bis 46

Drei von Dr. Stephan Pleischl und Dr. Christoph Koch, Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit an der Universität Bonn, dokumentierte Fallbeispiele finden Sie hier:
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