Probenahmestrategien im Trinkwasser

Identifizierung mikrobieller Kontaminationsquellen

Als 2011 in der novellierten Trinkwasserverordnung die Untersuchungspflicht von ­Legionella pneumophila auf gewerblich genutzte Trinkwasseranlagen ausgeweitet wurde, war die Fachgemeinschaft der TGA in der Beurteilung der Notwendigkeit noch uneins. Wissenschaftliche Auswertungen tausender Probenahmen legitimierten jedoch diesen Schritt. Mehr noch: Dabei festgestellte Phänomene mikrobieller Kontaminationen decken mittlerweile die hochgradigen Wechselwirkungen zwischen Installationspraxis, Nutzerverhalten und Trinkwassergüte auf. Zwei Ableitungen sind dabei offenkundig:
Je einfacher eine Trinkwasserverteilung konzipiert ist, umso besser ist sie hydraulisch und dadurch auch hygienisch zu beherrschen. Zweitens sind bei entsprechenden Prädikatoren die bekannten Beprobungsstrategien nicht ausreichend, um den exakten mikrobiologischen Status einer Trinkwasseranlage zu ermitteln.

Unter Hygienikern ist die Gesundheitsgefährdung durch kontaminiertes Trinkwasser mit Legionella pneumophila, aber auch mit Pseudomonas aeruginosa, im Warm- und Kalt­wasser von Gebäude­instal­la­tio­nen ein unstrittiges und ernstzunehmendes Risiko. Die Aus­wertungen von 30.000 Wasserproben deutscher Gesundheitsbehörden, entnommen von 2003 bis 2009 in 4.400 öffentlichen Gebäuden, ergaben beispielsweise: In rund 13 % der Proben wurde der technische Maßnahmenwert für Legionellen von 100 koloniebildenden Einheiten (KBE) pro 100 ml überschritten. Vornehmlich war zwar Trinkwasser warm (PWH)...

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