Ohne „Social Media“ wird es schwer
Die tab zeigt im Interview mit Sanjay Sauldie, Direktor des Europäischen Internet Marketing Institutes, dass es Zeit ist, sich nicht nur mit dem Internet an sich zu beschäftigen, sondern auch Trends wie „Social Media“, wie es im „Web 2.0“ üblich ist, nicht unbeachtet zur Seite zu schieben. Denn hier sind auch Ihre Kunden unterwegs. Doch wie können sie im Netz der Netze gewonnen werden?
tab: Herr Sauldie, wir haben uns auf der Jahrestagung der bad&heizung AG kennengelernt. Welche Herausforderung bedeutet es für einen Profi im Internet mit SHK-Unternehmen, die üblicherweise nicht unbedingt als „digital natives“ (Fachausdruck für die Generation „Internet“) bezeichnet werden können?
S. Sauldie: Die Branche ist in einem Wandel – was das Marketing angeht! Gute Arbeit alleine wird nicht mehr ausreichen. Der potentielle Kunde informiert sich im Internet, schaut auf Bewertungen und entscheidet sich dann – da ist nicht immer die räumliche Nähe entscheidend, sondern bei lukrativen Aufträgen die Qualität der Umsetzung. Darüber reden die Kunden im Social Web. Wer also dort nicht vertreten ist, bekommt gar nicht mit, was über ihn gesprochen wird – außer in dem Rückgang an Aufträgen, falls es negative Bemerkungen sind.
tab: Den eigenen Internetauftritt haben viele Ingenieurbüros mit eigenen Mitteln gestemmt. Warum reicht es nicht, diesen sporadisch zu erneuern?
S. Sauldie: Die Webseite ist eine Vertriebsmitarbeiterin, welche 24 Stunden am Tag arbeitet und quasi nie ausfällt. Sie nur optisch aktuell zu halten, wäre einseitig – wichtig ist es, ihr Intelligenz mitzugeben – und das bedeutet z. B. neue Kontaktmöglichkeiten zu schaffen, sei es über XING, Facebook oder andere soziale Netzwerke.
tab: Wo kann ein Ingenieurbüro oder ausführendes TGA-Unternehmen Hilfe bekommen, und kann es sich diese auch leisten?
S. Sauldie: Es wäre wichtig, bevor man sich einfach mal auf ein windiges Angebot einer Webagentur verlässt, sich selbst ein wenig zu diesem Thema zu informieren, um sich nicht ein X für ein U vormachen zu lassen. Ich empfehle z. B. den Besuch eines Seminars, um sich ein Bild von den Möglichkeiten zu machen und dann eine individuelle Strategie zu entwickeln. Das spart Zeit und Geld und bringt den größten Nutzen und Erfolg. An unserem Institut und Akademie bieten wir solche Seminare an, die sich jeder leisten kann.
tab: Haben Sie noch ein, zwei Tipps, für unsere Leser?
S. Sauldie: Wichtig wäre, das Internet und Social Media nicht als lästig zu empfinden, sondern als Chance zu verstehen, um mit neuen Interessenten auf einfache Weise in Kontakt zu treten. Und durch positive Empfehlungen noch mehr Kunden zu gewinnen. Viele haben ja schon die Technik dafür, z. B. Mobiltelefone.
Jetzt geht es nur noch darum, wie man diese optimal auch im Internet und Social Web integriert. Wer das einmal gelernt und verstanden hat, profitiert davon ein Leben lang. Das ist wie Fahrradfahren!
tab: Herr Sauldie, vielen Dank für das Interview. Wir freuen uns schon darauf, was Sie uns einmal zum „Web 3.0“ zu sagen haben werden.