„Social Media“ im Ausbildungsmarketing

Im Hinblick auf den Fachkräfte­mangel setzen Betriebe der Gebäudetechnik wieder verstärkt auf Ausbildung. Problematisch gestaltet sich allerdings das „Recruiting“ potenzieller Auszu­bildender. Aufgrund des demographischen Wandels stehen dem Ausbildungsmarkt immer weniger Schüler zur Verfügung und für Betriebe wird es immer schwerer, passende Jugendliche zu finden. So gehören potenzielle Auszubildende mittlerweile zu einer stark umworbenen Bewer­ber­gruppe!

Da Azubis von heute aber auch die „High Potentials“ von morgen sind, lohnt es sich für Unternehmen über neue Wege im Ausbildungsmarketing nachzudenken. Zentrale Fragen sollten lauten: Was ist der Zielgruppe „Schüler“ wichtig? Und über welche Kanäle können die Jugendlichen am Besten angesprochen werden?

Denn mittlerweile ist klar: Schüler erreicht man nicht mehr nur über konventionelle „Offline-Marketingmaßnahmen“, wie Inserate in Printmedien oder über Bildungsmessen. Vielmehr sollten Jugendliche dort abgeholt werden, wo sie sich aufhalten und wohlfühlen. Und das ist im Internet. So nutzen in ihrer Freizeit 95,8 % der 15 bis 24-jährigen das Internet und 96 % der Internetnutzer oder 84 % aller in der vorgenannten Altersgruppe haben mindestens ein eigenes Profil in einer „Social Network Community“, wie Face­book, google+ & Co.

Schüler suchen also vorrangig im Internet nach freien Ausbildungsplätzen und Informationen zu Berufen und sie wollen interaktiv im Netz agieren. Diese Erkenntnisse sollten Ausbildungsbetriebe nutzen und sich im Netz so positionieren, dass sie auch auf den Such-Ergebnislisten der Schüler auftauchen. Nachdem der Jugendliche dann den digitalen Weg zum Unternehmen gefunden hat, gilt es, ihm Infos rund um die Ausbildung und ein Angebot plakativ zu offerieren, damit er neugierig auf das Unternehmen wird. Hier lohnt sich für Ausbildungsbetriebe ein Auftritt in einem „social network“, in dem eine Vielzahl von Schülern untereinander vernetzt sind und in dem jeder Nutzer Inhalte selbst erstellen, bearbeiten und verteilen kann. Durch die Multiplikatorfunktion des „social network“ verbreiten sich erstellte Infos zu Ausbildungsangeboten rasend schnell. Die Reichweite des Unternehmens wird erhöht und der Bekanntheitsgrad gesteigert. Kriterien wie Transparenz und Offenheit sollten dabei für Betriebe im Netz das A und O sein, denn nur eine glaubwürdige Kommunikation schafft das notwendige „User“-Vertrauen. Eigene Azubis und Mitarbeiter könnten z.B. im „social web“ als „Botschafter“ für das Unternehmen auftreten.

Allerdings gibt es beim Austausch und dem Dialog im social web auch Risiken. So sollte das „social network“ 24 Stunden am Tag gepflegt und kontrolliert werden. Die Mitarbeiter, die den „social web“-Auftritt betreuen, tragen dabei eine hohe Verantwortung, denn sie „steuern“ den Außenauftritt des Betriebes. Insofern ist der zeitliche und personelle Aufwand sowie die damit verbundenen Kosten keinesfalls zu unterschätzen. Es gilt: Ein halbherziges Agieren kann schlimmstenfalls zur Schaffung eines (ungewollten) negativen Image führen!

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