Planungsforum für multivalente Anlagen
Zu Gast in Allendorf/Eder120 Planer, Architekten und Ingenieure trafen sich Ende Juni in der Viessmann-Akademie in Allendorf (Eder) beim Planungsforum für multivalente Anlagen. Mit Vorträgen, Diskussionsrunden und Besichtigungen wurde das vielschichtige Thema rund um Anlagen, die mehrere Energieträger nutzen, in allen Facetten behandelt.
Den Anfang machte Carsten Kuhlmann, Leiter des Product Sales Management der Viessmann Deutschland GmbH. Er referierte über die Rahmenbedingungen für den Einsatz multivalenter Anlagen. Er empfahl, nicht immer nur einen Wärmeerzeuger auszuwählen, der auf die maximale Heizlast ausgelegt sei, sondern stattdessen mehrere einzusetzen für Grund- und Spitzenlast. Hierfür gebe es viele kreative multienergetische Lösungen wie z.B. die Verwendung eines Pelletkessels für die Grundlast und eines Öl- oder Gaskessels für die Spitzenlast. Die Schwierigkeit dabei sei oft, die Grenze zwischen Grund- und Spitzenlast im Vorfeld eines Projekts zu legen – und das bei Betrachtung aktueller und künftiger Investitions- und Betriebskosten. Das Viessmann-Forum stellte Einzelkomponenten vor, die dann von Planern zu einer harmonischen Gesamtlösung kombiniert werden können, und informierte über realisierte Projekte mit multivalenten Heizlösungen.
Vorstellung des Projekts „Effizienz Plus“
Viessmann geht am Standort Allendorf mit gutem Beispiel voran und kombiniert die verschiedenen Heizlösungen in einem aufeinander abgestimmten Gesamt-Energiekonzept. Manfred Greis, Präsident des Bundesindustrieverbandes Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. und Leiter der Viessmann-Unternehmenskommunikation, stellte in diesem Zusammenhang das Viessmann-Projekt „Effizienz Plus“ vor, das im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie umgesetzt wurde. Mit „Effizienz Plus“ wurde der Verbrauch fossiler Energie am Unternehmensstammsitz in Allendorf um zwei Drittel und der CO2-Ausstoß um 80 % gesenkt. Damit zeigt Viessmann am eigenen Beispiel, dass die energie- und klimapolitischen Ziele der Bundesregierung für 2050 schon heute mit marktverfügbarer Technik erreicht werden können.
Best-Practice-Beispiele für bivalente Anlagen
Nach der Vorstellung des Viessmann-Produktportfolios durch Produktmanager des Unternehmens folgten Referate über verschiedene Best-Practice-Beispiele. Unter anderem berichtete Tobias Stefan Mayinger, Geschäftsführer der ProLignis Management GmbH, über nachhaltige Prozessdampferzeugung für einen Pharma- und Medizintechnik-Konzern. Ernst Selg, Geschäftsführer des Ingenieurbüros für thermische Gebäudeumrüstung & Energieberatung, stellte die regenerative Nahwärmeversorgung im Innenstadtbereich der Stadt Mengen vor. Eine besonders innovative Lösung präsentierte Ralf Mnich, Geschäftsführer der Firma PBS & Partner, den Zuhörern. Am Beispiel des Referenzobjekts ECOLAB Pharmazie zeigte er, wie man mit dem Einsatz eines Eisspeichers in Kombination mit einer Wärmepumpe große gewerbliche Gebäude energieeffizient heizen und kühlen kann.