Potentiale zur Energieeffizienzsteigerung
Vier Jahre nach der Verabschiedung der Novelle des Energiedienstleistungsgesetzes, welche Unternehmen zur Durchführung von Energieaudits verpflichtet, stehen nun die zweite Verpflichtungsperiode und die dazugehörigen Wiederholungsaudits an. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist mit der stichprobenhaften Überprüfung der Energieaudits sowie der Bereitstellung einer Liste von Energieauditoren beauftragt. Die Wisag Industrie Service Holding ist durch akkreditierte Energieberater in der Lage, Kunden bei der Verbesserung ihrer Energiebilanz zu unterstützen.
„Anhand eines nach DIN EN 16247-1 vorgeschriebenen Verfahrens wird durch das Energieaudit die Gesamtenergieleistung einer Organisation ermittelt“, erklärt André Sieber, Consultant Umwelt- und Energiemanagement der Wisag Gebäude- und Industrieservice in Dresden. „Dabei prüfen wir alle Prozesse der auditierten Gesellschaft und untersuchen sie auf Potentiale zur Energieeffizienzsteigerung.“
Überprüft werden neben der Gebäude- und Prozesstechnik auch die Bereiche Informationstechnik sowie Transport und Logistik. Aufgrund dieser ganzheitlichen Betrachtung besteht die realistische Chance zur Entwicklung nachhaltiger Energieeffizienzkonzepte, die über die folgenden vier Jahre vom auditierten Unternehmen umgesetzt werden können.
„Es besteht allerdings aktuell nur die Verpflichtung zur Durchführung des Audits“, verdeutlicht André Sieber, „jedoch nicht zur Umsetzung der aufgezeigten Maßnahmen zur Optimierung der Energieeffizienz. So ist es den Unternehmen bisher noch selbst überlassen, ob sie sich mit der Reduktion des eigenen Energieverbrauchs aktiv auseinandersetzen oder nicht.“
Die größten Einsparungen können laut André Sieber bei der Optimierung von Pumpen, Motoren und Ventilatoren erzielt werden. Verwendet in der Gebäude- und Prozesstechnik machen diese einen Anteil von zusammen 30 % des Stromverbrauches aus – Stromeinsparungen von bis zu 50 % je Anlage seien möglich. „Die Hauptsache ist allerdings, dass Unternehmen anfangen, sich mit ihrer Energiebilanz zu beschäftigen und aufgedeckte Maßnahmen auch realisieren. Damit wäre ein erster großer Schritt in die richtige Richtung getan“, meint André Sieber.