Regen-Teststand für Solaranlagen
Der TÜV Rheinland hat sein Prüfangebot für die Solarbranche erweitert und dazu im Kölner Laborzentrum einen neuen Teststand zur Bestimmung der Widerstandsfähigkeit von dachintegrierten Photovoltaiksystemen (BIPV) gegen Schlagregen in Betrieb genommen. Auf dem Teststand werden neben gebäudeintegrierten Photovoltaiksystemen künftig auch integrierte Solarkollektorsysteme zur Wärmeerzeugung sowie verschiedenartige Materialien für Gebäudedächer auf ihre Widerstandsfähigkeit bei Schlagregen überprüft.
Bei den Schlagregentests werden senkrecht fallende Wassertropfen unter Einfluss von Wind in einem bestimmten Fallwinkel auf Gebäudeteile gelenkt, um die Dichtigkeit der Bauelemente zu bestimmen. „Die Hersteller erhalten nach Abschluss unserer Analysen einen genauen Bericht darüber, ab wann und in welchem Umfang Regen durch die Bauteile gedrungen ist. Damit schließen wir eine wichtige Lücke für die Weiterentwicklung dachintegrierter Solarsysteme und für die Qualitätssicherung gegenüber dem Verbraucher“, so Florian Reil, als Geschäftsfeldleiter Solarenergie beim TÜV Rheinland verantwortlich für Forschung und Innovation. Nachweise der Regenbeständigkeit seien auch für die Qualifizierung von Montagesystemen bei Photovoltaikanlagen nach 2 PfG 1794/10.10 erforderlich. Auch sind entsprechende Nachweise beispielsweise in Frankreich und Großbritannien für Montagesysteme von Photovoltaikanlagen auf Schrägdächern (MCS 012) verpflichtend vorgeschrieben.
Der Schwerpunkt der Prüfungen und Analysen liegt auf der Widerstandsfähigkeit des Systems gegenüber der Durchdringung von Wasser bei verschiedenen Montagewinkeln. Bei diesen Prüfprogrammen werden insbesondere zwei aktuelle europäische Normenentwürfe zugrunde gelegt: die prEN 15 601 für die Prüfung der Dichtigkeit von Dachelementen und die prEN 50 583 für gebäudeintegrierte PV-Module. Zur Prüfung wird ein Dachaufbau gewählt, bei dem das BIPV-System bei simuliertem Wind sowohl durch Fallregen als auch durch Fließwasser mit gleichmäßiger Benetzung auf seine Widerstandsfähigkeit gegen Nässe geprüft wird.
Eine Testreihe basiert auf Teilprüfungen der simulierten Wetterparameter von Niederschlag, Windgeschwindigkeit und Fließwasser in Kombination mit verschiedenen Prüfwinkeln. Nach Beendigung der zwölf Teilprüfungen lassen sich abschließend detaillierte Beurteilungen zur Widerstandsfähigkeit der getesteten Systeme ableiten.