Schulen: Wir brauchen ein Förderprogramm!

Was sich derzeit rund um das Thema „Schullüftung“ abspielt, ist mehr als peinlich und blamabel. Die zahlreichen Fotos von Schülerinnen und Schülern, die im Winter mit Jacke, Schal und Mütze im Klassenzimmer saßen, waren mehr als betrüblich – an vielen Schulen aber leider Alltag. Dann kam das Max-Planck-Institut und zelebrierte seine untaugliche „Regenschirm-Lüftung“, die als Bausatz mittlerweile von der Baumarktkette Hornbach angeboten wird. Und dann ist da noch das Umweltbundesamt (UBA), das in einem wahren Eiertanz Sekundärluftreiniger mal empfiehlt, mal davon abrät, meistens aber keine klare Position einnimmt. Die UBA-Empfehlung gipfelt dann in der Aussage, dass Luftreiniger möglicherweise für schlecht belüftete Klassenräume empfehlenswert sein könnten. Sorry: Schlecht belüftete Räume sollen und dürfen nicht als Klassenzimmer genutzt werden!

Aus dieser bedenklichen Situation kommen wir nur dann heraus, wenn auf Basis eines zielgerichteten Förderprogramms mechanische Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung zum Standard in Schulgebäuden werden. Und das betrifft nicht nur den Neubau, sondern auch insbesondere die Nachrüstung. Die Fördermaßnahmen könnten in zwei Schritten erfolgen:

- In der Stufe 1 werden mobile Luftreinigungsgeräte gefördert, die im Hinblick auf Qualität, Volumenstrom, Schallleistung und Filterwirkung entsprechenden Anforderungen Rechnung tragen müssen.
- In Stufe 2 muss es dann um die Nachrüstung maschineller Lüftung gehen, ebenfalls mit entsprechenden Anforderungen an die Qualität.

Die RLT-Industrie bietet für Neubau und Sanierung dezentrale und zentrale Lösungen an, die jeder Anforderung Rechnung tragen und zur signifikanten Reduzierung des Infektionsrisikos beitragen. Mit den nicht abgerufenen Fördermitteln aus dem 500-Millionen-Euro-Programm der Bundesregierung für die Corona-gerechte Um- und Aufrüstung bestehender RLT-Anlagen ließe sich im Bereich der Schullüftung schon sehr viel erreichen.

Der Kommentar gibt die Meinung des Autors wieder.

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