Schwere Last am Hamburger Hauptbahnhof
Auf der Wandelhalle des Hamburger Hauptbahnhofes wurde Ende November in kompakter Kaltwassersatz installiert. Die Einbringung erfolgte mithilfe eines übergroßen Mobilkrans, der die 8,5 t schwere und fast 10 m lange Kältemaschine über eine Entfernung von 30 m zentimetergenau in einen nur wenig größeren Anlagenschacht auf dem Dach hob. Während des vier Stunden dauernden Einsatzes konnte der Bahnhofsbetrieb fast normal weitergeführt werden.
Der Austausch der Kältemaschine wurde notwendig, weil Technik und Kältemittel (R22) überholt waren, ebenfalls stand die Energieeffizienz zur Debatte. Da die Besucherzahlen seit der Neueröffnung 1991 kontinuierlich zugenommen haben und gleichzeitig auch die von den Ladenlokalen verursachte Abwärme stieg, sollten zudem auch Leistungsreserven für einen zusätzlichen Kältebedarf in der Zukunft geschaffen werden.
Die Herausforderung für das Hamburger Planungsbüro PBA Planungsgesellschaft Haustechnik mbH lag zunächst darin, einen Kaltwassersatz zu finden, der trotz einer um 200 kW höheren Kälteleistung immer noch in den passgenau zugeschnittenen Altgerät-Anlagenschacht eingebracht werden konnte. Die Entscheidung fiel hier zugunsten eines „Powerciat“-Kaltwassersatzes von Ciat, der mit dem Kältemittel R134a betrieben wird. Mit einer Leistung von bis zu 50 kW pro m² Aufstellfläche gehören die Anlagen zu den platzsparendsten Geräten. Gleichzeitig sorgen moderne halbhermetische Doppelschraubenverdichter sowie eine stufenlose Leistungsregelung auch im Teillastbetrieb für eine hohe Geräteeffizienz. Auf diese Weise erreicht der für eine Kälteleistung von 950 kW ausgelegte Kaltwassersatz einen ESEER von 3,69 gemäß Eurovent. Damit arbeitet er etwa 20 % effizienter als die alte Kältemaschine. Unterm Strich bedeutet dies, dass die neue Anlage einen deutlich höheren Klimakomfort gewährleistet, ohne dabei den Stromverbrauch zu erhöhen.
Neben der sehr kompakten Bauweise galt es, die Schallschutzauflagen des Auftraggebers – der EPM Assetis GmbH im Namen der DGI Liegenschaften GmbH – zu erfüllen. Hier mussten vor allem die engen Platzverhältnisse berücksichtigt werden. Auf allen Seiten wird dort nur der notwendige Mindestabstand eingehalten, so dass eine Reduzierung der Ventilatorendrehzahl eventuell zu einem Hitzestau geführt hätte. Deshalb lieferte der Hersteller eine im Werk angepasste Geräteversion, bei der alle Verdichter mit Schallschutzhauben versehen wurden. So erreicht der Kaltwassersatz einen maximalen Schallleistungspegel von 95 dB(A).
Nach der Einbringung wurde der Kaltwassererzeuger von der Dresdner Kühlanlagenbau GmbH an den bestehenden Kältekreislauf angeschlossen; die Inbetriebnahme soll im Frühjahr 2013 erfolgen.