Sechs „schlaue“ Studentenbuden
Forschungswohnungen für eingebettete GebäudetechnikIn sechs automatisierten Forschungswohnungen entwickeln und erforschen Studenten und Wissenschaftler der Technischen Universität Braunschweig künftig Technologien für das Wohnen der Zukunft. Institute der TU Braunschweig und die Nibelungen-Wohnbau-GmbH haben die Apartments dazu mit „intelligenter“, eingebetteter Gebäudetechnik ausgestattet. Ihr Ziel ist es, das Wohnen sicherer, praktischer, energieeffizienter, wirtschaftlicher und komfortabler zu gestalten. Studenten, die an den Projekten mitarbeiten, werden dort einziehen. So können sie die eigenen Anwendungen direkt im Alltag selbst erproben.
Ein Haus mit sechs Apartments, ausgestattet mit insgesamt 600 Kleinstrechnern, verbaut in Steckdosen, Lichtschaltern und Sensoren für Temperatur, Luftqualität und Feuchtigkeit, in jedem einzelnen Raum: Das ist die Forschungsumgebung, in der Studenten und Wissenschaftler der TU Braunschweig (www.digitales-wohnen.de) Technologien, Anwendungen und Konzepte für das Wohnen der Zukunft erforschen und entwickeln werden. Die Rechner sind über ein einziges Kabel verbunden, das vom Keller bis zum Dach reicht. Die Technik, die daran angeschlossen ist, verbraucht insgesamt nicht mehr Strom als eine Zimmerlampe. Sie wird mit einer Software betrieben, wie sie sonst nur in der Luft- und Raumfahrttechnik zu finden ist. In den vergangen zwei Jahren stattete das Institut für Datentechnik und Kommunikationsnetze (www.ida.ing.tu-bs.de/forschung/projekte/basis) in Kooperation mit der Nibelungen-Wohnbau-GmbH die Wohnungen mit der erforderlichen Infrastruktur aus. Das Projekt wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit 2 Mio. € gefördert.
Die Möglichkeiten der Gebäudetechnik teilen sich in über 17 verschiedene Anwendungsbereiche auf. Sie reichen vom sicheren Wohnen, wie etwa dem Schutz vor Einbruch, Feuer oder Wasserschäden, über Fragen des komfortablen und assistierten Wohnens, u. a. für ältere und pflegebedürftige Menschen, bis hin zu neuen Technologien für die Wartung und den energieeffizienten und wirtschaftlichen Betrieb eines Wohnhauses. Die Forscher wollen allerdings noch einen Schritt weiter vor die eigene Haustür gehen: Denn die Wohnungen sollen an ein „intelligentes“ Stromnetz („Smart Grid“) angeschlossen werden, mit dem selbst erzeugte Energie mit den Nachbarn und mit dem ganzen Stadtteil geteilt werden kann.