Sicherheitslösung für ein Werksgelände
Die neue Halberg-Guss GmbH stand vor der Aufgabe, ihr Werksgelände in Saarbrücken mit einem neuen Sicherheitssystem optimal gegen unbefugte Eindringlinge zu sichern. Nicht nur die Ein- und Ausfahrten sollten per Video überwacht werden, sondern sämtliche Firmengrenzen des 85 000 m2 großen Geländes. Entschieden hat man sich für die Videoüberwachung „Omnicast“ des kanadischen Herstellers Genetec.
Die ursprünglich bei Halberg-Guss eingesetzte heterogene Sicherheitslösung stellte online mit diversen analogen Kameras die Bewegungen an den beiden Ein- und Ausfahrten dar. Dazu waren vier Bildschirme installiert. Allerdings wurden die Übertragungen nicht gespeichert. Wurden die Bildschirme nicht überwacht, bestand die Gefahr, dass wertvolle Informationen verloren gingen.
Überwachung der Firmengrenzen
Ziel von Halberg-Guss war es, mit einer neuen Sicherheitslösung komprimiert und übersichtlich die Bewegungen sowohl an den Werksgrenzen als auch an den Ein- und Ausfahrten und beim Wareneingang zu überwachen und gegebenenfalls aufzuzeichnen. Die Dietzenbacher Controlware GmbH hatte die entsprechende technische Lösung. Zuerst analysierte der Systemlieferant die Situation, arbeitete darauf aufbauend das Sicherheitskonzept aus und definierte Kamerastandorte sowie Kameratypen vor. Als Videoüberwachungssystem kam „Omnicast“ sowie die Sicherheits-Plattform „Security Center“ des kanadischen Herstellers Genetec in Frage. Letztere bietet die Möglichkeit, Videoüberwachungs-, Nummernschilderkennungs- und Zutrittskontrollsystem innerhalb einer einzigen Lösung abzubilden. Dipl.-Wirtschaftsingenieur und Projektleiter IT Joachim Carius dazu: „Die Sicherheitslösung von Genetec deckt alle unsere Anforderungen ab, ist flexibel zu konfigurieren und weist ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis auf.“
So gewährleistet „Omnicast“, dass alle aktuellen und archivierten Daten jederzeit zur Verfügung stehen. Ein Server zeichnet je nach Einstellung alle oder nur besonders wichtige Kamerastreams auf. Die Videoanalysetechnologien bieten Halberg-Guss zudem u.a. Erkennungs- und Identifizierungsverfahren. Bei ungewöhnlichen Vorkommnissen, wie einem unerlaubten Zutritt bis hin zu unbekannt abgestellten Gegenständen, generiert das System spezifische sowie aktionsbezogene Alarme. Diverse Sicherungsfunktionen verhindern Manipulationen, Abhören und das Verfälschen der Videoaufzeichnungen.
An das bei Halberg-Guss eingesetzte „Omnicast“-Standardsystem sind 39 Kameras angeschlossen; bis zu insgesamt 50 Kameras können integriert werden. Sollte der Einsatz weiterer Kameras notwendig sein, ist die Lizenz problemlos an die neuen Anforderungen anpassbar. Die Lösung ist um die IP-Zutrittskontrolle sowie die automatische Kennzeichenerkennung von Genetec erweiterbar. Das „Security Center“ integriert die drei Produktlinien und vereinigt die normalen Sicherheitsabläufe, ein umfassendes Berichtswesen sowie das Alarmmanagement. Darüber hinaus ermöglicht die Sicherheitslösung, firmeneigene Hardware sowie Systeme von Drittanbietern anzuschließen. Somit muss sich der Anwender nur in ein System einarbeiten.
Lückenloser Überwachungsring
Projektleiter IT Joachim Carius erklärt: „Wir wollten möglichst lückenlos um das gesamte Werk einen Überwachungsring schließen. Dabei sollte eine Kamera die andere noch im Blickwinkel haben.“ Insgesamt sind heute bei Halberg-Guss 30 Kameras vom Typ „Bosch KBP-495V28“, eine Wärmebildkamera „Flir SR-19“, sechs analoge Kamerasysteme sowie zwei „Mobotix MD10“ installiert. Letztere befinden sich am Wareneingang sowie an der LKW-Waage innerhalb eines Containerbüros.
Damit die im Außenbereich montierten Kameras immer funktionieren, sind diese in einem beheizbaren Wetterschutzgehäuse untergebracht. Die Wärmebildkamera wurde in einem äußerst kritischen Bereich installiert, um diesen auch nachts optimal zu überwachen.
Aufrüstung des Firmennetzwerkes
Die analogen Kamerasysteme integrierte man via „Axis“-Videoencoder in „Omnicast“, ebenso wurden die beiden vorhandenen „Mobotix-IP“-Kamerasysteme in die Genetec-Lösung eingebunden. Um die 39 Kameras im Netzwerk betreiben zu können, verlegten die Saarbrückener von den neuen Kamerastandorten zu den Knotenpunkten Leitungen und schlossen diese an das vorhandene Firmennetz an. Auch rüstete Halberg-Guss das Netzwerk mit den vor Ort benötigten Bandbreiten auf.
„Omnicast“ und das „Security Center“ sind auf einem Server mit einer 10-TB-Festplatte installiert. „Auf der Partition C ist die Software installiert, während in Partition D die Videofrequenzen gespeichert und zyklisch nach 28 Tagen überschrieben werden“, erläutert Projektleiter Joachim Carius. Momentan erfolgt jedoch noch keine redundante Datenarchivierung. Allerdings ist der Ausbau eines zweiten Serverraumes in Planung. Dadurch können die Daten an unterschiedlichen Standorten redundant vorgehalten werden.
Ein Monitor reicht zur Überwachung
Halberg-Guss möchte die Ein- und Ausfahrten sowie den Wareneingangsbereich kontrollieren und wissen, wer das Verwaltungsgebäude betritt. Daher überträgt das Unternehmen die Videosequenzen davon ins Pförtnerhaus, wofür ein Monitor ausreicht. Werden durch Grenz- oder Flächenüberschreitungen Alarme ausgelöst, überträgt das System die zusätzlichen Aufzeichnungen auf weitere Monitore.
Überwacht wird das Werksgelände mittels einer Überwachungskonsole beim Werksschutz. Zugriff darauf hat auch die IT-Abteilung. Das Sicherheitssystem selbst ist komplett vom internen Netzwerk entkoppelt und läuft über ein geschütztes virtuelles Netzwerk, auf das keine Fernzugriffe möglich sind.
„Nachdem die Genetec-Lösung installiert war, versuchten Personen an einem Wochenende unbefugt aufs Werksgelände vorzudringen. Durch den von ‚Omnicast‘ ausgelösten Alarm konnte der Werksschutz direkt einschreiten und somit den Zutritt erfolgreich verhindern“, stellt der ProjektleiJoachim Carius fest.
Stabiles Laufverhalten
Mit der Sicherheitslösung sind die gesamten Werksgrenzen zentral von einer Stelle aus zu überwachen. Alle kritischen Bereiche werden kontinuierlich visualisiert. Bei ausgelösten Alarmen stellt das System den Bildbereich der übrigen Kameras in separaten Bildschirmabschnitten dar, während die Archivierung der auftretenden Alarme im Hintergrund vonstatten geht.
Aufgrund der einfachen Benutzerschnittstelle der IP-Videoüberwachung und des „Security Center“ ist die Lösung einfach zu administrieren, was für den Gusshersteller ein wesentliches Anschaffungskriterium war. So denkt man bereits darüber nach, die Lösung auszuweiten.