Die Ökobilanz von Produkten im Blick

Technische Dämmstoffe als energetische Optimierer

Technische Dämmstoffe aus flexiblen Elastomer- (FEF) und Polyethylen-Schäumen (PEF) zählen zu den Industrieprodukten, die während ihrer Nutzungsdauer mehr Energie einsparen als bei ihrer Herstellung benötigt wird. Dies stellen sie sowohl bei der Dämmung von Heizungs- und Sanitäranlagen als auch bei der Isolierung von Klima- und Kältetechnik unter Beweis. „Auf diese Weise helfen sie, die von der EU beschlossene Senkung des Gebäudeenergieverbrauches umzusetzen“, erklärt Dominique Malache, technischer Experte beim Fach­ver­bandes CEFEP. Gerade der Bausektor birgt ein hohes Einsparpotential. Mit verschärften Anforderungen an Neu- und Bestandsbauten treffen die Länder ihre eigenen Regel­ungen. Die gesetzten Ziele gelten aber europaweit: Bis 2030 sollen die Treibhausgas-Emissionen gegenüber 1990 um 40 % reduziert, die Energieeinsparung um 27 % gesteigert werden.

Rund 40 % des Gesamtenergie­verbrauches entfallen aktuell auf den Gebäudesektor. Deshalb haben die EU-Staaten auch ihre Anforderungen an den Primärenergiebedarf von Bauwerken länderspezifisch verschärft. Hierbei wird der bauliche Wärmeschutz der Gebäudehülle ebenso berücksichtigt wie die Energieeffizienz der Anlagentechnik bei Heizungs-, Klima- oder Kühlsystemen. Um technische Anlagen diesbezüglich zu optimieren, kommen synthetische Dämmstoffe aus flexiblen Elastomer- (FEF) und Polyethylen-Schäumen (PEF) in Frage. Sie sorgen dafür, dass sich der Energieeinsatz der Anlage reduziert und auf Dauer beibehalten wird.


Studie belegt positive Ökobilanz

Industriell gefertigte Produkte benötigen für ihre Herstellung Rohstoffe und Energie. Die Frage, inwiefern sie die Umwelt belasten, wird sowohl für Hersteller als auch für Verbraucher im Zuge des Klimawandels immer bedeutender. Technische Dämmstoffe sind hier ein besonderer Fall, da sie im Laufe ihrer Nutzungsdauer Energie einsparen. Selbst wenn andere Produkte bei ihrer Herstellung weniger Energie verbrauchen und CO2-Ausstoß verursachen, können FEF- und PEF-Materialien insgesamt eine bessere Ökobilanz aufweisen, wie Studien von Mitgliedsunternehmen des Fachverbandes CEFEP bestätigen. So führte der Dämmstoffhersteller Armacell unter Berücksichtigung der EN 15804 eine Analyse mehrerer Produkte über den gesamten Lebenszyklus (Life Cycle Assessment) durch (siehe tab 1/2016, Seite 57 bis 61). Die Ergebnisse zeigen, dass sich FEF-Dämmstoffe dank ihrer technischen Eigenschaften in der Gebäude-Energiebilanz positiv rechnen.


Energieeffizienz von technischen Dämmstoffen

Aus dieser und anderen Untersuchungen geht hervor, dass die thermische Dämmung von Rohrleitungen einen großen Beitrag zur Energieeffizienz von Gebäuden leistet. Besonders Heizungsanlagen bergen hohe Einsparpotentiale. Demnach kann der Energiebedarf für die Versorgung mit Warmwasser und Heizungswärme in einem durchschnittlichen Wohngebäude in Europa mit einer optimalen Rohrdämmung um bis zu 25 % gesenkt werden. Technische Dämmstoffe aus flexiblen Elastomer- und Polyethylen-Schäumen empfehlen sich aufgrund ihrer beständigen Wirkung, die langfristig erhalten bleibt.


Steigender Bedarf bei der Klimatisierung

Der Erfolg des Dämmens steht und fällt mit der korrekten Bemessung der Dämmstoffdicken – vor allem in der Klimatechnik. So muss die Temperatur auf der Materialoberfläche stets über dem Taupunkt liegen, um effektiv die Bildung von Tauwasser zu vermeiden. Obgleich darin die wesentliche Isolierleistung liegt, ergeben sich für diesen Anwendungsbereich auch energetische Vorteile. Aufgrund der geringen Temperaturdifferenz sind hier in der Regel weniger Einsparungen zu erwarten als bei Heizungsanlagen. Das Erzeugen tieferer Temperaturen verlangt aber einen höheren Energieaufwand als das Aufbereiten von Warmwasser. Daher macht sich die Investition in technische Dämmstoffe schneller bezahlt. „Der Schutz vor Energieverlust und Tauwasser gehen Hand in Hand“, resümiert Dominique Malache vor dem Hintergrund, dass der Bedarf an Klimatechnik weiter ansteigt – laut Prognosen bis 2030 sogar um das Dreifache.

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