Vorfreude auf die SHK Essen
Expertise bei der Pressekonferenz der SHK Essen (v. l.): Hans-Peter Sproten, Hauptgeschäftsführer des Fachverbands SHK NRW; Sabina Großkreuz, Geschäftsbereichsleiterin Marketing bei der Messe Essen; Andreas Lücke, Senior Expert Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e.V. (BDH) und Frank Wiehmeier, Geschäftsführer Hansgrohe Deutschland Vertriebs GmbH.
Bild: Messe Essen/Heike Heger
Nach der pandemiebedingten Pause und den erfolgreichen Frühjahrsmessen wächst die Vorfreude in der Branche auf die SHK Essen. Mit etwa 400 erwarteten Ausstellern aus 14 Nationen liegen die Anmeldezahlen über den Erwartungen des Veranstalters, der Messe Essen. In fünf Hallen werden vom 6. bis 9. September 2022 Neuheiten und Innovationen präsentiert.
Mit etwa 400 erwarteten Ausstellern aus 14 Nationen liegen die Anmeldezahlen über den Erwartungen der Messe Essen.
Bild: Messe Essen/Schuchrat Kurbanov
Frank Wiehmeier, Geschäftsführer Hansgrohe Deutschland, bestätigte im Rahmen der Pressekonferenz Ende Juni, dass Präsenzmessen trotz der Entwicklung in den vergangenen beiden Jahren weiterhin große Bedeutung für die SHK-Branche haben: „Aspekte wie Haptik, Empathie, persönliches Empfinden und Reaktionen zu sehen sind sehr wichtig für uns als Hersteller. So macht es viel mehr Spaß, Innovationen zu präsentieren. Natürlich ist eine gewisse Digitalisierung auch solcher Veranstaltungen notwendig, aber wir dürfen digital nicht schneller gehen als der Markt folgt.“
Neben der Messe war auch die derzeitige Lage in der SHK-Branche Thema der Pressekonferenz. „Die aktuelle Situation im SHK-Handwerk muss man differenziert betrachten. Volle Auftragsbücher sind nicht alles“, betonte Hans-Peter Sproten, Hauptgeschäftsführer im Fachverband SHK NRW, in diesem Zusammenhang und sprach damit die akuten Probleme in der Branche an: massiver Materialmangel, nahezu täglich wechselnde Preise und fehlende Fachkräfte. Ein weiterer Punkt, der das Fachhandwerk beschäftige, sei die wachsende Technologievielfalt seit einigen Jahren. „Mitarbeiter müssen in die neuen Technologien eingearbeitet werden, und SHK-Fachbetriebe müssen sich immer mehr spezialisieren“, so Sproten.
Auch der Krieg in der Ukraine ist problematisch für die Branche, wie Andreas Lücke, Senior Expert im Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), erläuterte: „Wir stellen fest, dass die Unsicherheiten massiv zunehmen, seit dem Überfall Russlands gibt es eine drastische psychologische Kehrtwende am Markt. So haben wir die neue Entwicklung, dass erstmals der Absatz von Gas-Brennwert-Heizungen sinkt. Seit dem Ausbruch des Krieges werden sogar Bestellungen storniert, weil die Verbraucher sich fragen, ob diese Anlagen zukunftsfähig sind.“ In diesem Zusammenhang gebe es überraschenderweise einen leichten Anstieg im Bereich Öl-Brennwert-Geräte, wenn auch ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau.
Eigener Ausstellungsbereich für Photovoltaik
Ein anderes Bild zeige sich im Bereich Wärmepumpen, so Lücke: „Bei Wärmepumpen haben wir eine erneute Steigerung von 27 % in den ersten vier Monaten des Jahres im Vergleich zu einem bereits sehr starken Vorjahr. Und mittlerweile kommen 40 % der Aufträge für neue Wärmepumpen aus dem Bereich Sanierung. Hier sehen wir großes Potenzial für eine Hybridlösung aus Wärmepumpe und Brennwertgerät, um auch hohe Wärmelasten decken zu können.“
Selbst genutzte Gebäude stünden darüber hinaus im Zeichen der Elektromobilität und der elektrischen Heizung, ergänzte der Experte. Daher würden immer mehr Eigentümer, die eine Wärmepumpe installieren lassen, nach einer zusätzlichen PV-Anlage fragen. Die zunehmende Nachfrage nach Photovoltaik spiegelt sich auch im Konzept der Messe wider, die einen eigenen Ausstellungsbereich zum Thema öffnet: In Halle 2 präsentieren Aussteller in einem Fachforum ihr Angebot rund um das Heizen, Lüften, Kühlen und Erwärmen von Trinkwasser mit Solarstrom.
In den Hallen 1 und 3 präsentiert sich die Heizungsbranche mit den Themen Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, regenerativen Energiesystemen sowie Gebäudeleit- und -messtechnik. Die Sanitärbranche teilt sich auf in Sanitärobjekte in Halle 5 sowie Sanitärinstallationen und Wassertechnik in Halle 6.
Sanitärobjekte werden in Halle 5 präsentiert.
Bild: Messe Essen/Christof Seiler
Die Trends im Badbereich schilderte Wiehmeier: „Farben im Bad spielen eine große Rolle, und auch die Themen Digitalisierung, z. B. bei der Lichtsteuerung, sowie Nachhaltigkeit sowohl bei den Materialien als auch bezogen auf das Energie- und Wassersparen.“ Abschließend erläuterte der Geschäftsführer, warum sich der Besuch der SHK Essen nicht nur für Fachhandwerker lohnt: „Die Messe ist für Planer eine sehr gute Möglichkeit, ihr Netzwerk zu pflegen und auszubauen, denn hier an den Ständen ist die geballte Kompetenz in Form von Service- und Marketingspezialisten zu finden.“