Wärme aus Öl
Im Rahmen der Technologie-Initiative der Mineralölwirtschaft unterstützt das IWO, Institut für wirtschaftliche Oelheizung e.V., die Entwicklung einer Öl-Wärmepumpe sowie einer Mikro-KWK-Anlage mit Heizöl EL, die der Erzeugung von Wärme und Strom dienen soll. Hier will das IWO neue Perspektiven für flüssige Brennstoffe aufzeigen. Diese haben nicht zuletzt dank der in Zukunft möglichen Zumischung von Biokomponenten durchaus ihren Anreiz.
Die Heizölqualitäten in Europa sind bislang, bis auf den Schwefelgehalt, der seit dem 1. Januar 2008 mit 0,1 % Masse festgelegt ist, national geregelt. In den bisher gültigen Produktnormen für Deutschland (DIN 51 603-1) und Österreich (Önorm C 1109) war jedoch bislang keine Zumischung von Biokomponenten zulässig.
Zur Berücksichtigung von möglichen Vermischungen beim Transport durfte der Gehalt in Deutschland jedoch bereits 0,5 Vol.-% betragen.
Damit Biokomponenten zukünftig als wichtiger Brennstoffbestandteil angesehen werden und nicht wie bislang häufig noch als Verunreinigung, werden neue Normen erarbeitet (z. B. DIN V 51 603-6). Dass es in Deutschland dabei gut vorangeht, zeigte das 6. Aachener Öl-Wärme-Kolloquium, das anlässlich des 25jährigen Bestehens des IWO in diesem Jahr in Hamburg stattfand. Zahlreiche Fachvorträge aus Forschung und Entwicklung zeigten, dass die Zumischung der Biokomponente FAME (Fatty Acid Methyl Ester – Fettsäuremethylester) machbar ist. Bei einer Zumischung bis 10 % wurde in ausführlichen Versuchsreihen die Tauglichkeit von FAME-Zumischungen nachgewiesen.
Bereits erprobte Additive, sprich Zusätze, verbessern die Fähigkeiten von FAME und sorgen für eine hohe Langzeitstabilität im Tank, so dass eine aktive Zumischung von Biokomponenten im Heizöl zukünftig verstärkt nutzbar sein wird (Heizöl EL A ist in manchen Regionen bereits mit 5 bzw. 10 % Zumischung erhältlich).
Auf dem zeitgleich veranstalteten 4. Öl-Symposium wurde genereller auf die Zukunft flüssiger Energieträger eingegangen.
Wichtig für die Entscheidungsfindung eines Kunden bei der Wahl seines Energieträgers sind in erster Linie folgende Fragen:
- Ist die Versorgung mit dem Energieträger gesichert?
- Ist der Energieträger nachhaltig? - Und drittens ist er auch mittel- und langfristig bezahlbar?
Unter diesen drei Gesichtspunkten erläuterte Dr. Uwe Franke, Vorsitzender des Mineralölwirtschaftsverband e.V. die Zukunft des Energieträgers Heizöl. Er sprach sich in seinem Referat gegen die Vorverurteilung eines Energieträgers aus und zeigte eine Reihe von Fakten auf, die nach wie vor für Öl als zukunftsfähigen Energielieferanten sprechen. So wies er darauf hin, dass sich kein Energieträger so einfach lagern lasse, wie dieser flüssige Brennstoff mit seiner hohen Energiedichte.
Es sei, seiner Ansicht nach die Aufgabe und auch Pflicht der Politik, Vorgaben zur Energieeinsparung zu machen, doch müssten diese technologieoffen formuliert werden. Auf die Verfügbarkeit von Öl eingehend, bezog er die Stellung, dass dies erst eine Frage des 22. Jahrhunderts sein werde.
Sein Fazit und damit auch das beider Veranstaltungen lautete einhellig: „Mit technologieoffenen und vorurteilsfreien Vorgaben hat Öl noch lange eine Zukunft.“