Wärmepumpen nutzen Kanalwärme

Wirtschaftlichkeit eines besonderen Nahwärmenetzes

Seit 2010 bezieht die Siedlung „Seelberg-Wohnen“ in Stuttgart-Bad Cannstadt Wärme aus Abwasser. Kanalwärme ist Abwärme. Diese mit Priorität zu nutzen, scheint plau­sibel, denn sie ist wie Solar- und Erdwärme ohnehin vorhanden – muss nicht erzeugt, sondern nur nutzbar gemacht werden. Die Heiztechnik im hier vorgestellten Projekt führt zu ca. 50 % Einsparung bei Primärenergie bzw. CO2-Emissionen. Zusätzlich konnten die Betriebskosten nach zwei Jahren Monitoring durch Korrektur der Steuerung noch um 15 % gesenkt werden.

Auf dem Gelände der ehemaligen Textilmaschinenfabrik Terrot in Stuttgart-Bad Cannstatt entstand durch Sanierung und Neubau das Quartier „Seelberg-Wohnen“ mit 17 500 m² Nutz- und Wohnfläche. Das Projekt, seit 2010 mit Wärmeübertragern im Kanal und elektrisch betriebener Wärmepumpe ausgestattet, wurde analysiert und optimiert. Die Ergebnisse sind in einer von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Studie dokumentiert [1]. Bei diesem Projekt gewonnene Erkenntnisse sind übertragbar, stellen die Auto­ren fest. Das Außergewöhnlich am Energiekonzept ist, dass der Strom für die...

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