Wege zur Integrierten Energiewende

Drei Szenarien für das Klimaschutzziel 2050

Deutschland hat gewählt. Die Koalitionsverhandlungen werden sich wohl noch etwas hinziehen. Dabei sollten – allen Egoismen der Parteien zum Trotz – wichtige Ziele im Bereich der Energiewende nicht aus den Augen verloren werden. Die Verhandlungspartner sollten sich in den Verhandlungspausen die aktuelle Leitstudie „Integrierte Energiewende“ zu Gemüte führen (sie steht unter https://shop.dena.de/sortiment/detail/?tx_zrwshop_pi1%5bpid%5d=558 zum kostenfreien Herunterladen bereit). In dieser zeigt sich von den drei bearbeiteten Szenarien, Referenzszenario (Szenario 1) auf Basis aktueller Rahmenbedingungen und Marktentwicklungen, Elektroszenario (Szenario 2) mit einer breiten Durchdringung der Elektrifizierung und Technologiemixszenario (Szenario 3), das Letztere als besonders erfolgsversprechend. Demnach sollte, indem parteipolitische Scheuklappen abgelegt werden, einem breiten Energiemix unter Berücksichtigung von Technologien wie Power-to-X, sprich der Umwandung von Stromüberschüssen in gasförmige (Power-to-Gas) und flüssige Energieträger (Power-to-Oil), der Vorzug gegeben werden. Diese bieten kostengünstigere Möglichkeiten als das Szenario 2, die CO2-Emissionen bis 2050 um 90 % zu reduzieren. Zudem lässt sich bei einem Mix unter Nutzung vorhandener Systeme, wie dem Erdgasnetz, die Versorgungssicherheit durch unterschiedliche Speichermöglichkeiten leichter sicherstellen.

Technologievielfalt und ein Wettbewerb effizienter Technologien bieten zudem die Möglichkeit, die Forschung und Entwicklung breit aufzustellen und geben so der Kreativität Raum. Gestützt auf einen breiten Energiemix wird es auch in Zukunft möglich sein, die am besten passenden Energieträger für ein Gebäude einzusetzen. Dabei werden die Kreativität und der Überblick der Planer über die technischen Möglichkeiten bei der zur Verfügung stehenden Vielfalt weiterhin gefordert sein. Denn mehr als bisher gilt es, energieeffiziente Gebäude auch energieeffizient zu betreiben. Dabei gilt es, die Nutzer – im Wohnungsbau und im Objektbau – so zu führen, dass sie die Effizienz eines Gebäudes unterstützen. Wenn sich aber Behaglichkeit und Effizienz widersprechen, ist dies nicht der Fall. 

Von daher ist zu hoffen, dass sich die politischen Entscheider künftig der Technologieoffenheit nicht verschließen, damit das Klimaschutzziel von 2050 erreicht werden kann und die Menschen auch künftig in einer behaglichen Umgebung wohnen und arbeiten dürfen.

„Energiewende ist machbar, wenn wir sie entschlossen, technologieoffen und im
breiten Dialog angehen“, so Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung bei der Vorstellung des Zwischenfazits der dena-Leitstudie in Berlin.
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