Zeigen wir doch, wer wir sind!
Potentiellen Azubis die TGA-Branche nahebringenNachdem die Schüler ihre Februarzeugnisse erhalten haben, fanden und finden auch in diesem Jahr wieder verstärkt Bewerbungsgespräche statt. Schön dass diese Gespräche so zahlreich sind. Scheinbar gibt es noch keine Nachwuchssorgen. Fachkräftemangel ist offensichtlich nicht gleichbedeutend mit Bewerbermangel. Erfreulich ist dies natürlich auch für unsere Branche, die Technische Gebäueausrüstung (TGA). Viele junge Menschen, teilweise noch Kinder, sitzen in den Bewerbungsgesprächen, um für ihre Zukunft die entscheidenden Weichen zu stellen. Dieser Schritt wird ihre nächsten Jahre entscheidend bestimmen, wird ihnen den ersten Eindruck vom Berufsleben, vom Leben der Erwachsenen vermitteln und über Spaß und Freunde an einem Drittel der Lebenszeit entscheiden. Dieser eine Augenblick jedoch soll das alles beinhalten? Welch eine schwere Entscheidung!
Wie sind die Jugendlichen darauf vorbereitet, um diesen Schritt zu gehen? Selbst fachfremde Erwachsene haben es schwer, die komplexen Zusammenhänge in der TGA zu verstehen, den Bogen zu spannen vom Kyoto-Protokoll, über CO2-Minderungen, Umweltschutz, energieeffizientem Bauen bis hin zum Anlagenmechaniker SHK. Wie soll das positive Image einer Branche unter diesen Bedingungen schon im Bewusstsein der Neunt- und Zehntklässler vorhanden sein? Und die Bewerbungsgespräche dieser Tage zeigen eines wieder deutlich: Weder ein positives, noch überhaupt irgendein Image hat unsere Branche bei vielen Jugendlichen, Ausnahmen bestätigen die Regel. Was tun wir, die Ausbildungsbetriebe, die Eltern, die Lehrer, die Berufsverbände und Kammern dafür, um dieses Informationsdefizit zu beseitigen? Wir tun viel, aber noch nicht genug. Nicht weil es immer einige wenige geben wird, die nicht wissen, was sie wollen, sondern weil das Ergebnis zählt. Das Ergebnis ist der Kenntnisstand der jugendlichen Bewerber, die vor uns sitzen und eben nicht wissen, was unsere Branche macht, was sie in den Berufen erwartet. Aufbauen können wir auf den vielen positiven Beispielen, wo Schüler durch ihr Elternhaus tiefere Einblicke in unser Metier erhalten haben, wo Schüler durch Schülerpraktika oder Ferienjobs bereits Spaß an den Berufen gefunden haben, wo Schüler dank der Informationen der Arbeitsagenturen ziemlich genau wissen, was sie erwartet. Dieser Anteil an den Bewerbern ist leider noch zu gering. Schade, dass wir den anderen Teil nicht früher haben kennenlernen können, um sie mit denselben Erfahrungen auszustatten, wie ihre besser informierten Mitstreiter. Auch dieses Jahr zeigt deutlich, dass noch mehr getan werden muss.
Die ca. 500 im BTGA organisierten Mitgliedunternehmen bekommen halbjährlich viele verschiedene Informationen und Hinweise, wie Schüler rechtzeitig informiert und für unsere Branche gewonnen werden können. Dafür sorgen u.a. die Mitglieder des Zentralen Berufsbildungsausschusses der acht Landesverbände durch regelmäßigen Erfahrungsaustausch und Vermittlung von Best Practice Beispielen. Aktuell ist eine Broschüre zum Thema erschienen. Jedoch muss mehr getan werden, um die Wahrnehmung unserer Branche im gesellschaftlichen Bewusstsein zu stärken, um uns als das darzustellen was wir sind: Ein wesentlicher Bestandteil der Gesellschaft, wenn es um Umweltschutz, Energieeffizienz und Energieeinsparung geht.
Derzeit wird im BTGA über eine bundesweite Kampagne nachgedacht, die die TGA bei denjenigen bekannter machen soll, deren Kinder vielleicht im nächsten Jahr bei uns im Bewerbungsgespräch sitzen und dann zu denen gehören, die schon besser Bescheid wissen, was sie erwartet und denen der Schritt leichter fällt, ja zur TGA zu sagen.