Aktuelle Kurzstudie der HEA zu 2023

Fortschreitende Dekarbonisierung im deutschen Strommix

Jährlich gibt die HEA – Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e.V. für die Beantwortung der Frage, wie viel Energie die Erzeugung einer kWh Strom verbraucht, eine Kurzstudie in Auftrag. Die Ergebnisse für das Betrachtungsjahr 2023 zeigen, dass Energieverbrauch und Emissionen im deutschen Strommix weiter zurückgehen. Für 2023 beträgt der nicht-erneuerbare kumulierte Energieverbrauch (KEVne) für die Abgabe aus dem lokalen Stromnetz 1,02 kWhprimär/kWhel. Die Treibhausgasemissionen für eine im Durchschnitt bereitgestellte kWh weisen die Gutachter mit 381 g CO2 Äq/kWhel aus.

Energieverbrauch und Emissionen bei der Strommixerzeugung 2023.
Bild: HEA

Energieverbrauch und Emissionen bei der Strommixerzeugung 2023.
Bild: HEA
Der KEVne stellt das Verhältnis dar, welche Menge an Primärenergie aufzuwenden ist, um eine Kilowattstunde elektrische Energie an Endkunden zu liefern. Je mehr Erneuerbare Energien im Strommix integriert sind und je geringer die Umwandlungs- und Verteilungsverluste in den Kraftwerken und Netzen sind, desto kleiner wird dieses Verhältnis. Im Jahr 2016 lag der KEVne noch bei über 1,9. Die fortschreitende Dekarbonisierung des Strommix senkt auch die systemrelevanten CO2-Emissionen elektrischer Wärmepumpen.

Mehr erneuerbare Energien

Die Detailauswertung für das Jahr 2023 zeigt, dass sich die Tendenz des sinkenden Energieverbrauchs aufgrund zugebauter erneuerbarer Erzeugungskapazitäten (insbesondere aus Solar- und Windenergie) sowie den gesunkenen Anteilen der Kernenergieerzeugung und den ebenfalls gesunkenen Anteilen an Strom aus Braun- und Steinkohle fortsetzt. Dabei werden die Erzeugungskapazitäten im sogenannten „Kraftwerkspark“ betrachtet – Balkonkraftwerke fallen bspw. nicht darunter. Insgesamt ging die Stromerzeugung in Deutschland im Jahr 2023 durch die milde Witterung sowie die konjunkturbedingt geringere Nachfrage, zum Beispiel in der stromintensiven Chemie- und Metallindustrie, zurück.

Der KEV kann als Wert für die Festlegung der sogenannten Primärenergiefaktoren (PEF) herangezogen werden. Deren nicht-erneuerbarer Anteil (PEFne) wird zum Beispiel im Gebäudeenergiegesetz (GEG) oder in der DIN V 18599 für die energetische Bilanzierung herangezogen. Seit 2010 untersucht das Internationale Institut für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien (IINAS) im Auftrag der HEA die Nachhaltigkeit der deutschen Stromproduktion. Die Gutachter betrachten dafür Strukturdaten für Energie-, Stoff- und Transportsysteme, die Ressourcennutzung und die Umwelteffekte der deutschen Stromerzeugung. Die Studie ist nachfolgend zum Download bereitgestellt.

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