Klimaschutz-Kommissarin Connie Hedegaard trifft EPEE
"Energieeffizienz sollte eine wesentlich größere Rolle spielen als bislang der Fall. Dabei geht es nicht nur um die Reduzierung der CO2-Emissionen, sondern auch um unsere Unabhängigkeit im Hinblick auf Energierohstoffe“, so Connie Hedegaard, EU Klimaschutz-Kommissarin Ende März auf einer Veranstaltung des europäischen Industrieverbands EPEE – The European Partnership for Energy and the Environment. “Europa wird mit Sicherheit keine führende Rolle aufgrund billiger Arbeitskraft übernehmen – wir müssen führend sein bei Innovationen und wir müssen grüne, innovative Lösungen attraktiver machen”, so Hedegaard weiter.
Die Kommission ist derzeit allerdings weit davon entfernt, ihre Ziele im Hinblick auf Energieeffizienz einzuhalten. Während Europa seine Verpflichtungen, die Treibhausgasemissionen um 20 % zu reduzieren sowie den Anteil an erneuerbaren Energien um 20 % zu steigern, einhalten wird, wird im Bereich der Energieeffizienz bis 2020 bislang lediglich eine Steigerung um 9% erwartet.
Neben Landwirtschaft und Transport bieten Gebäude und ganz besonders bestehende Gebäude ein enormes Potential zur Verbesserung der Energieeffizienz. Kjeld Staerk, EPEE-Chairman und Präsident von Danfoss Global Services erklärte, dass „Heizen, Kühlen und Kälteerzeugung für rund 40 % des Energiebedarfs stehen. Bis 2050 können effiziente Produkte aus Heizung, Lüftung, Klima und Kältetechnik ganz entscheidend zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft beitragen. EPEE-Mitgliedsunternehmen investieren in neue Technologien und in die Produktion innovativer, energieeffizienter Lösungen.“
Kommissarin Hedegaard bestärkte die EPEE-Mitgliedsunternehmen darin, Innovationen weiter voranzutreiben und kündigte außerdem an, dass die Kommission derzeit über die Einführung eines “Innovation Accelerator Tool”, das heißt Maßnahmen zur Beschleunigung von Innovationen nachdenkt. EPEE unterstrich in diesem Zusammenhang die aktive Mitarbeit des Verbands bei der Ausarbeitung von Kriterien zur Mindestenergieeffizienz im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie. Dabei sei es besonders wichtig, dass nicht nur gegenwärtig existierende, sondern auch das Potential künftiger Technologien berücksichtigt werden.
Zum brandaktuellen Thema der F-Gas-Verordnung 842/2006, die derzeit überarbeitet wird, hob Kommissarin Hedegaard hervor, dass Verbraucher auch künftig frei zwischen verschiedenen Lösungen entscheiden können sollten. Sie sagte wörtlich: „Ich will keine Gesellschaft, in der Politiker den Menschen vorschreiben, was zu tun ist.“ Andrea Voigt, EPEE-Geschäftsführerin erklärte, dass EPEE sich für die Aufrechterhaltung und weitere Straffung der F-Gas-Verordnung einsetze. „Stabile und vorhersehbare gesetzliche Rahmenbedingungen sind absolut entscheidend für technologische Innovation“, erklärte sie. Die Kommission analysiert derzeit die Effektivität der bestehenden F-Gas-Verordnung. Die Ergebnisse dieser Analyse werden bis ca. September erwartet.
Weitere Informationen unter: www.epeeglobal.org