Manfred Roth im Alter von 85 Jahren verstorben
09.01.2025Der Unternehmer Manfred Roth ist am 3. Januar im Alter von 85 Jahren im Kreis seiner Familie verstorben. Nur wenige Tage zuvor hatte er noch die Gründung der Manfred-Roth-Stiftung öffentlich bekannt gegeben und das Jubiläum des Roth-Standorts in Wolfgruben gefeiert. „Dieser plötzliche Tod schmerzt sehr. Zugleich sind wir sehr dankbar, dass Manfred Roth bis zuletzt in unserer Mitte stand“, hieß es aus dem engsten Familienkreis.
Manfred Roth ist am 3. Januar im Kreis seiner Familie in seinem 86. Lebensjahr gestorben.
Bild: Roth Industries
Schon frühzeitig hatte Manfred Roth die Weichen für die Weiterführung des Familienunternehmens gestellt und schrittweise Verantwortung auf seine Kinder übertragen. Diese hatten bereits langjährige Führungserfahrung in wichtigen Funktionen des Unternehmens gesammelt und wurden schließlich in die Geschäftsführung der Roth Industries mit Hauptsitz in Dautphetal-Buchenau berufen. 2019 zog sich Manfred Roth dann aus der Geschäftsführung zurück. Im Familienunternehmen war er weiter als Berater präsent und blieb in dieser Funktion Mitglied des Executive Board.
Die Geschichte seiner Familie und des Familienunternehmens hat Manfred Roth in drei Büchern festgehalten. In den vergangenen Monaten hatte er sich einer Buchreihe gewidmet, die die Geschichte des Hinterlands und des Unternehmertums in der Region beschreibt. Zwei der Bände „Vom Hinterland zum Vorderland“ sind bereits erschienen. Ein Kondolenzbuch für Manfred Roth liegt im Atrium der Roth-Werke (Am Seerain 2) in Buchenau aus und ist zu den Geschäftszeiten des Unternehmens öffentlich zugänglich.
Vom Handwerksbetrieb zum Weltmarktführer
Bereits beim Einstieg in den väterlichen Betrieb war Manfred Roth überzeugt, dass zur dauerhaften Unternehmenssicherung die Monostruktur überwunden werden musste. Er hatte die Vorstellung, den 1947 gegründeten Familienbetrieb zu einem dynamischen Industrieunternehmen mit mehreren technologie- und marktführenden Geschäftsfeldern zu entwickeln. Für ihn stand fest, dass ein ausgewogen diversifiziertes Unternehmen größere Krisenresistenz und Wachstumschancen bietet.
Als Manfred Roth in den Familienbetrieb eintrat, musste er sein Maschinenbaustudium an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen unterbrechen und später ganz aufgeben. Er ließ dennoch von seinem Plan nicht ab, ein Studium aufzunehmen. Als es seinem Vater gesundheitlich besser ging, entschied er sich 1963 Volkswirtschaftslehre an der Philipps-Universität in Marburg zu studieren und war damit in der Nähe des Unternehmens. 1968 schloss er das Studium als Diplom-Volkswirt ab.
Seine Vision setzte Manfred Roth konsequent um: Er entwickelte den handwerklichen Betrieb seines Vaters Heinrich Roth zum international tätigen Unternehmen. Unter dem Motto ‚eine Marke – viele Stärken‘ ist das Familienunternehmen heute mit verschiedenen Firmen, rund 1.400 Mitarbeitern und 28 Produktions- und Vertriebsunternehmen weltweit vertreten. Von 1990 bis 2001 war Manfred Roth Präsident der Industrie- und Handelskammer, Dillenburg und förderte mit seinem Wirken die Entwicklung der heimischen Wirtschaft. Für sein vielfaches ehrenamtliches und gesellschaftliches Engagement erhielt Manfred Roth 2007 das vom Bundespräsidenten verliehene Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland.