Beheizung von Lackieranlagen
Propangas & Wärmerückgewinnung 07.01.2014Seit 2010 besteht eine Partnerschaft zwischen dem 1952 gegründeten Familienbetrieb Kugelmann Maschinenbau (www.kugelmann.com) in Rettenbach am Auerberg und Flüssiggasversorger Progas mit Sitz in Dortmund. „Bei der Beheizung der Lackierkabinen verlassen wir uns auf Propangas“, so Sebastian Kugelmann. „Die Beheizung mit Flüssiggas ist auf jeden Fall die sauberste und damit umweltfreundlichste Anwendung.“ Zwei weitere Gründe haben den Unternehmer in seiner Entscheidung bestärkt. Zum einen haben sich die Installation der Anlage sowie die spätere Energiezufuhr als sehr einfach erwiesen. Zum anderen ist die Beheizung kostengünstig.
Hoher Heizbedarf bei Spritzkabinen
Den abschließenden Oberflächenschutz erhalten die strapazierfähigen Maschinen aus der eigenen Produktion durch moderne Lackiertechnik. „Dafür nutzen wir Lackierkabinen von Wolf Anlagen-Technik“, so Kugelmann. Der Hersteller mit Sitz im oberbayerischen Geisenfeld brachte 2010 auch die Maschinenbauer und den Progas zusammen.
„Spritzkabinen verbrauchen sehr viel Energie“, weiß Manfred Ebert, Verkaufsleiter bei Progas (www.progas.de) und zuständig für die Region Ostallgäu. „Eine Beheizung der Kabinen mit mehreren Megawatt ist unerlässlich.“ Durch den Einsatz von empfindlichen Lacken, insbesondere Wasserlacken, muss zudem die Zuluft befeuchtet werden. „Dadurch erhöht sich, vor allem im Winter, der Energiebedarf beträchtlich.“ Die zugeführte Luft wird vor der Befeuchtung auf etwa 50 °C vorgewärmt, um diese anschließend auf beispielsweise 24 °C und 65 % relative Feuchte anzupassen.
Luftbewegungen werden vermieden
Bei Kugelmann kommen Flüssiggasbrenner zum Einsatz, die für gleich bleibende Temperaturen sorgen. Auf diese Weise werden Luftverwirbelungen vermieden, und es kann kein Staub auf den frisch lackierten Flächen landen. Weil empfindliche Lacke zum Einsatz kommen, insbesondere Wasserlacke, muss die Zuluft zusätzlich befeuchtet werden. Dadurch steigt vor allem im Winter der Energiebedarf.
Um die immer bedeutender werdenden Anforderungen an den Umweltschutz zu gewährleisten und überflüssige CO2-Emissionen zu vermeiden, hat Wolf Anlagentechnik in Geisenfeld die Lackierkabinen von Kugelmann mit Plattenwärmetauschern ausgestattet. Sie ermöglichen eine Wärmerückgewinnung aus der beim Arbeitsprozess erhitzten Umgebungsluft. „Der Wirkungsgrad der Rückgewinnung liegt bei 50 %“, so Wolfgang Warter, zuständiger Techniker bei Wolf Anlagentechnik. Die gewonnene Energie wird bei Kugelmann genutzt, um in den klimatisierten Gebäuden die Zuluft zu temperieren.
Vorteile des Heizsystems
Die Vorteile von Flüssiggas gegenüber anderen Energiequellen liegen für den Familienbetrieb auf der Hand: Bei einer elektrischen Beheizung würden schnell mehrere Megawatt Leistung anfallen. Heizöl schied als Energieträger ebenfalls aus: Einerseits sind die Anschaffungskosten für eine entsprechende Anlage hoch. Hinzu kommen Ausgaben für regelmäßige Wartungen, da beim Verbrennen Rückstände anfallen. Gegen Erdgas sprachen die hohen Grundgebühren zur Abdeckung der Spitzenlasten.
Daher fiel die Wahl auf einen Betrieb mit Propangas. Ein oberirdischer Behälter mit einem Fassungsvermögen von 6400 l versorgt die Lackierkabinen mit dem fast rückstandslos verbrennenden Flüssiggas. „Einmal pro Woche muss der Behälter aufgefüllt werden“, so Progas-Verkaufsleiter Manfred Ebert. Ein Beleg dafür, dass sich die 60 Mitarbeiter in Rettenbach am Auerberg nicht über mangelnde Arbeit beklagen können: „Schließlich verfügen wir über ein breites Geschäftsfeld von Kommunal- bis zu Laser-Technik. So sind wir auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sicher aufgestellt“, sagt Sebastian Kugelmann.
Umwelt im Blick
Das ökologische Bewusstsein bei Kugelmann Maschinenbau ist nicht nur dem Zeitgeist geschuldet, sondern auch der Geschichte des mittelständischen Unternehmens. In den frühen Jahren waren es vor allem Herstellung, Vertrieb und Service von landwirtschaftlichen Maschinen, mit denen sich Kugelmann etabliert hat. Daher fühlt man sich im Ostallgäu heute noch der Umwelt verbunden. „Wir konzentrieren uns auf den Geschäftsbereich Kommunaltechnik, also auf Maschinen zur Landschafts- und Umweltpflege sowie zur Straßenunterhaltung und für den Winterdienst“, erklärt Sebastian Kugelmann. Weitere Arbeitsbereiche liegen im Bau von Sicherheitskabinen und Wechseltischen. „Außerdem bieten wir der Industrie und dem Fahrzeugbau Zulieferungsdienste sowie Lohnarbeit an.“