Forschungskooperation für die Energiewende

Teilprojekt „Building“ am Energie Campus Nürnberg

Die Verknappung von Rohstoffen, steigende Energiepreise, der Klima- sowie der demographische Wandel zwingen auch die Bauwirtschaft zur Entwicklung nachhaltiger Zukunftskonzepte. Eine zentrale Rolle spielt hier die Steigerung der Effizienz von Gebäuden – und zwar nicht nur im Sinne des Energiebedarfs, sondern beispielsweise auch in Bezug auf Aspekte wie die Steigerung der Behaglichkeit im Wohn- und Arbeitsumfeld. Das Fraunhofer IBP und die Ohm-Hochschule werden in Nürnberg künftig neue Forschungsgebiete erschließen. Das Bayerische Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben im Rahmen seiner Förderung in Höhe von insgesamt 8,93 Mio. € für das Teilprojekt „Building“ des Energie Campus Nürnberg. Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel hat den Zuwendungsbescheid am 28. Oktober 2011 in Nürnberg an den Leiter des Fraunhofer IBP, Prof. Dr. Klaus Sedlbauer, sowie den Präsidenten der Ohm-Hochschule, Prof. Dr. Michael Braun, übergeben.

Mit der Forschungsgruppe „Building“ erfährt inzwischen der neunte Forschungsbereich des Energie-Campus Nürnberg eine Förderung durch den Bayerischen Staat. Zentrales Element bildet dabei die Projektgruppe „Systemintegration effiziente Gebäude“ des Fraunhofer IBP, die mit mehr als 4 Mio. € den größten Anteil des aktuellen Zuwendungsbescheids erhält sowie mit einer Professur an der Ohm-Hochschule ausgestattet wird. Angrenzende und überlappende Themenfelder sind die ebenfalls neu zu schaffenden Professuren „Gebäudeintegration“ und „Energieeffiziente Systeme“. Darüber hinaus werden die Forschungsarbeiten durch Projekte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ergänzt. Zusätzlich wird ein eigenständiger Forschungsbereich „Energieeffiziente Werkstoffe / Altbausanierung“ der Fakultät Werkstofftechnik der Ohm-Hochschule im EnCN aufgebaut und ebenfalls mit einer Professur besetzt.

„Die Gebäudesystemtechnik hat eine hohe Bedeutung für die urbanen Herausforderungen der Zukunft, weist aber gleichzeitig eine geringe industrielle Organisation auf. Der Forschungsbedarf ist hier sehr groß. Dabei geht es nicht nur um einen effizienten Einsatz von Energie, vielmehr müssen Gebäude in Zukunft für die Nutzer optimale Arbeits- und Wohnumgebungen bereitstellen. Um diese Effizienz zu erzielen, ist eine weitere Entwicklung von innovativen Produkten und Systemen bis hin zu gesamten Gebäudekonzepten unumgänglich“, betont der Leiter des Fraunhofer IBP, Prof. Dr. Klaus Sedlbauer. Das Fraunhofer IBP besitzt eine fundierte bauphysikalische Expertise und beschäftigt sich unter anderem mit Fragen des Raumklimas, Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und Optimierung der Lichttechnik sowie der Entwicklung von anlagentechnischen Komponenten. Von diesem jahrzehntelangen Know-how wird auch die neue Projektgruppe in Nürnberg profitieren. Sie wird sich mit der integrierten Sicht baulicher, anlagentechnischer und nutzungsspezifischer Maßnahmen in Gebäuden befassen.

Die neue Fraunhofer-Projektgruppe „Systemintegration effiziente Gebäude“ wird aus einem von der Fraunhofer-Gesellschaft und der Ohm-Hochschule gemeinsam berufenen Leiter sowie drei festen wissenschaftlichen Mitarbeitern bestehen. Bis zum Abschluss des Berufungsverfahrens wird die Zusammenarbeit in der Projektgruppe bereits starten. Derzeit arbeiten Wissenschaftler des Fraunhofer IBP und der Ohm-Hochschule schon an der Ausarbeitung erster Forschungsvorhaben. Diese konzentrieren sich unter anderem um Themen wie die intelligente Integration von effizienter Anlagen- und Steuerungstechnik bei Sanierungen im Gebäudebestand.

„Mit der Gründung der Projektgruppe „Systemintegration effiziente Gebäude“ tragen die Beteiligten zur Umsetzung der energiepolitischen Ziele der Bundesregierung bei, die auf eine radikale Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen abzielt und den Umbau der Energieversorgung auf regenerative Energieträger anstrebt“, erklärt Prof. Dr. Klaus Sedlbauer die Relevanz der künftigen Forschungsarbeit am EnCN, denn Gebäude sind heute für einen Großteil aller CO2-Emissionen verantwortlich.

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