Branchenverband fordert Forschungsimpuls für Wasserstoff-Technologie Methanpyrolyse
„Zukunft Gas" sieht großes Potenzial in dieser Methode 13.12.2021Nach Ansicht des Branchenverbandes Zukunft Gas ist ein neuer Impuls nötig, um die ehrgeizigen Klimaziele der neuen Regierungskoalition zu erreichen. Vorstand Dr. Timm Kehler fordert daher zum Start der neuen Regierung und als Abschluss der diesjährigen Zukunftswerkstatt der Initiative einen Forschungsschwerpunkt für die Methanpyrolyse: „Mit dem sogenannten türkisfarbenen Wasserstoff können große Mengen CO2-armen Wasserstoffs günstig bereitgestellt werden. In der Vergangenheit wurde das Potenzial nicht genügend genutzt, der technologieoffene Ansatz der Ampelkoalition eröffnet neue Möglichkeiten. Mit einem Forschungs- und Entwicklungsimpuls in Höhe von 800 Mio. € könnte dieser Technologie und ihren großen Potenzialen zum entscheidenden Durchbruch verholfen und die Methanpyrolyse aus dem Labor in breite industrielle Anwendungen gebracht werden. Deutschland kann auf diesem Gebiet zum Technologieführer werden und seine ambitionierten Klimaziele erreichen.“
Ein finanzieller Forschungs- und Entwicklungsimpuls könnte nach Ansicht des Verbandes der Methanpyrolyse-Technologie zum entscheidenden Durchbruch verhelfen.
Bild: Zukunft Gas
Bei der Methanpyrolyse wird das Methanmolekül in Wasserstoff und elementaren Kohlenstoff aufgespalten. Die Erzeugung von Wasserstoff auf diesem Weg erfordert über 80 Prozent weniger Energie als die Elektrolyse, also die Aufspaltung von Wasser. Der Kohlenstoff fällt als Pulver, als sogenanntes „Carbon Black“ aus. Als unbedenklicher Feststoff lässt er sich deutlich einfacher weiterverarbeiten oder lagern als das CO2. „Vor allem aber ist Carbon Black ein in der Industrie begehrter Rohstoff, sodass hier neben der Wasserstoff-Gewinnung ein weiteres Geschäftsfeld entstehen kann“, so Kehler weiter. „Mit der von uns geforderten Summe ließen sich Methanpyrolyse-Anlagen mit einer Wasserstoff-Kapazität von ca. 87 TWh/a errichten und in den Markt führen."
In ihrem Koalitionsvertrag sieht die neue Bundesregierung den Aufbau von 10 GW Elektrolysekapazität vor. Da Elektrolyseure aufgrund der Schwankungen der erneuerbaren Energien an deutlich weniger Stunden produzieren als Methanpyrolyse-Anlagen, entspräche das einer Produktion von etwa 40 TWh. Aktuell wird grüner Wasserstoff in der Bundesrepublik nur in Pilot- und Forschungsprojekten in geringen Mengen hergestellt.