50 Jahre Meibes Schnellmontagetechnik
Der Pionier der Schnellmontage-Technik feiert im Jahr 2011 seinen 50. Geburtstag.
Am 1. April 1961 gründete Helmut Meibes das Unternehmen in Altwarmbüchen bei Hannover. Wenig später trat sein Bruder Alfred als Gesellschafter in die Gebr. Meibes GmbH ein, die sich in der Anfangstätigkeit auf den Vertrieb heizungstechnischer Produkte beschränkte.
Die damalige Übernahme der Generalvertretung für den Gussgaskessel Hydrotherm – der erste Spezialgasheizkessel, alle anderen früheren Gaswärmeerzeuger waren lediglich umgebaute Kokskessel – ist ein erster Beleg für das Innovationsgespür der Jungunternehmer. Die mussten das Wirtschaftswunder und den Aufschwung bedienen und erfuhren im eigenen Heizungsbaubetrieb, den sie in jenen Jahren parallel betrieben, die Schwächen der handwerklichen Installationsarbeit. Das animierte sie, einen Produktionsbetrieb zu eröffnen, der erstmals mit industriell vorgefertigten Armaturengruppen und patentierten Entwicklungen die zeitaufwendige Baustellenmontage rationalisierte.
Der seitlich abgeflachte Meibes-Flansch etwa, der sich aufgrund dieser ovalen Verschlankung durch eine Überwurfmutter schieben und mit einem Gewinderohr verschrauben lässt, gehört nach wie vor zum Stand der Technik. Das Unternehmen übernahm damals eine stilisierte Grafik des Flansches ins aktuelle Firmenlogo.
Die Fachwelt verband den Namen Meibes relativ rasch mit Schnellmontage-Technik. Die stetige Expansion machte Werkserweiterungen und Standortwechsel notwendig. Mit der Grenzöffnung 1990 etablierten die Niedersachsen einen Zweitbetrieb in Leipzig und gründeten Tochtergesellschaften in Leszno/Polen und in Prag. Die Zeitspararmaturen, Panzerschläuche, flexible Edelstahlrohre und vor allem die dezentrale Wohnungsstation Logotherm zur Nah- und Fernwärmeversorgung der einzelnen Wohneinheiten passten ideal in den riesigen Sanierungsbedarf des Ostens. Allein in jenen Jahren der Wiedervereinigung verdoppelte sich der Gruppenumsatz auf 50 Mio. DM.
In den Jahren 2001 verkaufte die Meibes-Familie das Unternehmen an die Aktiengesellschaft Aalberts Industries N.V., Doorn/Holland. Zu Aalberts gehören weitere deutsche Unternehmen, wie zum Beispiel Rossweiner, Simplex, Seppelfricke, Conti-Sanitärarmaturen und andere klangvolle Namen. Zu den ausländischen Schwesterunternehmen gehören Broen Armaturen (Dänemark), Comap (Frankreich), Henco (Belgien) oder Pegler-Yorkshire (Großbritannien).
Aalberts gab den Standort Burgwedel/Altwarmbüchen auf und konzentrierte Produktion, Logistik, Konstruktion, Forschung und Vertrieb in Gerichshain bei Leipzig. Der Wechsel von einem inhaber-geführten Mittelständler zu einer Konzern-Tochter räumte neue wirtschaftliche Möglichkeiten ein. Die gestatteten vor allem Investitionen in die Umstrukturierung mit dem Ziel, Service, Lieferfähigkeit und Innovationskraft zu vervollkommnen. Meibes installierte in Gerichshain neue Fertigungslinien, die auf den neuesten Erkenntnissen der Produktions- und Lagerlogistik basieren.
Aktuell geht der Heizungs- und Trinkwasser-Installationsspezialist den Schritt von der Armaturen-Systemtechnik zur Gebäude-Systemtechnik. Die Einbettung in die Aalberts Industries mit Firmen aus dem gesamten Gebäude-Energiebereich unter einem Dach erlaubt, beinahe eine vollständige Gebäude-Ausstattung im Baukastensystem anzubieten. Eine angepasste moderne Elektronik mit einem Main-Controller als übergeordnetes Kommunikationszentrum regelt den reibungslosen Datenverkehr zwischen den Stationen und optimiert so den Betrieb. Meibes hat sich damit das Tor zu Smart-Metering und Energieeffizienz geöffnet und die Weichen in Richtung Expansion gestellt.