Bessere Elektroausstattung gefordert

RAL-RG 678 als Planungsgrundlage berücksichtigen

„Das Niveau der durchschnittlichen Elektroausstattung in Deutschland ist nach wie vor nicht akzeptabel.“ Auf der diesjährigen Fachmesse Elektrotechnik in Dortmund fand Claus Fitze deutliche Worte. Der Sprecher der Initiative Elektro+ zeigte auf, dass selbst bei Neubauten der Umfang elektrischer Installationen oft weit unter den Mindestanforderungen liegt – und appellierte an alle am Bau Beteiligten, zumindest die Basisinstallation nach den Anforderungen der RAL-RG 678 flächendeckend als rechtsverbindliche Planungsgrundlage zu berücksichtigen.

Die drei Ausstattungsstufen nach RAL-RG 678 sind bisher lediglich eine Richtlinie. Dennoch hat die RAL-Registrierung die Qualität einer technischen Regel und jeder Bauträger, jeder Architekt und jeder Bauherr sollte sie allein schon aus Gründen der Rechtssicherheit anwenden. Was ebenso schwer ins Gewicht fällt: Erst mit einer modernen, angemessen ausgelegten Elektroausstattung kann eine Immobilie eine zukunftsfähige und effiziente Energieversorgung erhalten. Das gilt für Neubauten ebenso wie für Modernisierungen. Die Zukunftsfähigkeit einer Anlage beweist sich vor allem darin, inwiefern sie in der Lage ist, die Ziele der Energiewende zu unterstützen: eine deutliche Reduzierung des Energieverbrauchs in Gebäuden und als Fernziel ein klimaneutraler Gebäudebestand bis zum Jahr 2050.

Wer die Ausstattung seiner elektrischen Anlage nach den Qualitätskriterien der RAL vornimmt, ist bezüglich Zukunftsfähigkeit auf der sicheren Seite. Für eine Elektroinstallation nach Mindestausstattung, also Ausstattungswert 1 nach RAL-RG 678, beziffert Elektro+ den Kostenanteil an der Bausumme für ein Gebäude mit Keller ohne Außenanlagen auf etwa 3 %. Für den Neubau eines Einfamilienhauses mit einer Größe von 140 bis 160 m2 und einer durchschnittlichen Bausumme von 200.000 € würde eine solche Basisinstallation dementsprechend rund 6000 € kosten. „Weniger Elektroinstallation darf ein Bauherr weder erhalten noch akzeptieren“, so Claus Fitze.

Die Initiative Elektro+ geht sogar noch einen Schritt weiter und empfiehlt ausdrücklich den RAL-Ausstattungswert 2 als Grundlage für die Elektroausstattung – mit einem Investitionsvolumen in Höhe von rund 4,5 % der Gesamtbausumme. „Bei jeder Ausstattung, die unter diesem Wert liegt, wird der Bauherr oder Nutzer sehr bald einen Mangel an Komfort und Flexibilität spüren“, so Claus Fitze. Nachbesserungen der Installation, oft schon kurz nach dem Einzug, seien da programmiert – häufig mit Baumarktmaterial und per Do-it-yourself. „Damit wird die von Elektro+ als wesentlich erachtete Eigenschaft ‚Sicherheit‘ natürlich schnell in Frage gestellt.“

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