FuE-Projekt für mehr Energieeffizienz in der Wohnungswirtschaft

Das Land Brandenburg fördert ein gemeinsames Forschungs- und Entwicklungsprojekt der Technische Hochschule Wildau [FH] und des Unternehmens Kieback&Peter. Fördergegenstand ist die Entwicklung von ganzheitlichen Lösungskonzepten für Energieeffizienz und Energietransparenz im Wohnungsbereich, mit dem Fokus auf die Einzelraumregelung. Als „gering investive Maßnahme“ bietet Einzelraumregelung einerseits ein hohes Potential (auch im Zusammenhang mit Smart Grids), erfordert aber auch sorgfältige Untersuchungen zu Nutzerakzeptanz und anderen Fragen. Der gemeinsame Projektantrag wurde nach der „Großen FuE-Richtlinie" des Land Brandenburg gestellt. Das Projekt ist eines von insgesamt 20 Innovationsprojekten aus diesem Programm, die 2010 in Brandenburg bewilligt wurden. Es ist das einzige bewilligte Projekt für den Bereich „Wohnen der Zukunft“.


Die Verbesserung der energetischen Qualität von Wohngebäuden sowohl im Bestand als auch im Neubau ist eine große Herausforderung. Verbesserter Wärmeschutz und effizientere Anlagen alleine reichen dazu nicht aus.


Das „Wohnen der Zukunft“ erfordert zusätzlich „intelligente" Konzepte und Komponenten, um die Energieverteilung und den Energieverbrauch für jede einzelne Wohnung bedarfsorientiert zu steuern und damit Energieeffizienz zu optimieren. Darüber hinaus gibt es die Herausforderung, Smart Grids in den Wohnbereich einzubinden und die damit verbundenen Potentiale zu nutzen. Nicht zuletzt müssen neue Technologien alltagstauglich sein und die breite Akzeptanz der Nutzer finden.


Bei der Entwicklung eines solchen Konzeptes bietet sich eine Zusammenarbeit zwischen forschender Hochschule und freier Wirtschaft an. Das Unternehmen Kieback&Peter hat mehr als 80 Jahre Erfahrung mit Gebäudetechnik und gehört zu den führenden Herstellern und Anbieter von Gebäudeautomation. Das Unternehmen kann den Technologietransfer von der Wissenschaft zur Industrie nutzen, um sein Produkt- und Dienstleistungsportfolio weiter zu entwickeln und dabei zielorientiert neue Produkte und Dienstleistungen für neue Anwendungen zu schaffen. Bis dato sind energieeffiziente Lösungen durch Gebäudeautomation im Bereich des Mietwohnens kaum etabliert. Die Gründe dafür sind sehr differenziert.Im Mittelpunkt des Projektes wird die Entwicklung von Technologien stehen, die mit Einsatz moderner Kommunikationswege die Bereitstellung von Strom und Wärme für Wohnung und Räume genau an den individuellen Bedarf ihrer Bewohner anpasst. Energieverluste durch unnötiges Heizen (z.B. bei Abwesenheit) sowie der Stand-by-/ Scheinaus-Verbrauch elektrischer Verbraucher sollen vermieden werden. Entsprechend den Anforderungen der Wohnungsverbände muss die Lösung als „gering investive Maßnahme“ eingestuft werden.

Die technische Lösung ist nur ein Teil der Aufgabe. Da hier die Technik Bestandteil des täglichen Lebens wird, muss genau erforscht werden, wie sie sich in den Alltag der Nutzer einfügt, wie diese mit ihr umgehen und welche Bedienkonzepte sinnvoll sind. Angestrebt wird zum Beispiel die zeitnahe Visualisierung von Verbrauchsdaten für den Nutzer. Das ist ein weiteres Instrument, welches durch die Transparenz das Nutzerverhalten direkt beeinflussen kann.

Mit der „Großen FuE-Richtlinie“ fördert das Land Brandenburg seit 2008 gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte von freier Wirtschaft und Forschungseinrichtungen.

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