Mit Berufserfahrung zum Universitätsabschluss
Attraktive Qualifikationsformen 07.10.2015Zum Wintersemester 2015/2016 haben sich 17 Studieninteressente ohne ersten Hochschulabschluss in das Studium „Angewandten Umweltwissenschaften“ bzw. „Energiemanagement“ am Zentrum für Fernstudium und Universitäre Weiterbildung (ZFUW) an der Universität Koblenz-Landau immatrikuliert. Die Neueinschreiber gehören zu den Beruflich Qualifizierten. Nach den Regeln des Hochschulgesetztes von Rheinland-Pfalz können seit 2010 beruflich Qualifizierte dann zu einem Studium zugelassen werden, wenn im Rahmen einer Eignungsfeststellung die Gleichwertigkeit von Berufserfahrung und einem abgeschlossenem Erststudium festgestellt worden ist.
Normalerweise benötigt man für die Zulassung zu einem Weiterbildungsstudiengang einen ersten Hochschulabschluss. Es geht aber auch ohne, sofern die erforderliche Eignung durch den Beruf erworben wurde. Dazu muss man eine Prüfung ablegen. Alle diesjährigen Bewerber haben die Prüfung mit Bravur bestanden. Sie haben eindrucksvoll dokumentiert, dass sie studierfähig sind. Die eine oder andere Wissenslücke werden sie schnell ausfüllen, weiß Andrea Ulitzsch, Koordinatorin des Studiengangs Energiemanagement beim ZFUW: „Die Inhalte des Studiums sind so vielfältig; an der einen Stelle fällt einem das Lernen vielleicht schwer, an anderer Stelle profitiert man hingegen vom eigenen, beruflichen Hintergrundwissen!“
Bevor die Bewerber allerdings ihren Zulassungsbescheid in den Händen halten, müssen sie zunächst in der Eignungsprüfung ihre Kompetenz und ihre Fähigkeiten des wissenschaftlichen Arbeitens unter Beweis stellen. Während im Studiengang Energiemanagement bereits seit einigen Jahren die Möglichkeit der Eignungsprüfung besteht, feierte der Studiengang Angewandte Umweltwissenschaften in diesem Jahr damit eine Premiere. Umso erfreulicher, dass gleich beim ersten Mal neun Bewerber antraten und acht nun das Studium beginnen werden. „Wir sind sicher, dass sich die Bewerber im Vergleich zu den Hochschulabsolventen im Studiengang gut schlagen werden!“, meint Norbert Juraske, Koordinator des Studiengangs Angewandte Umweltwissenschaften. Denn die Erfahrung in anderen Studiengängen habe bereits gezeigt, dass gerade Beruflich Qualifizierte eine außerordentlich hohe Studienmotivation mitbringen und sich durch ihre Bereitschaft, sich Themen und Inhalte eigenständig anzueignen, auszeichnen.
Der Studiengang Energiemanagement verknüpft technische Aspekte des Energiemanagements mit den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Energiewirtschaft. Die Studierenden müssen sich sowohl mit Energiewirtschaftsrecht auseinandersetzen als auch mit Emissionshandel und internationaler Klimapolitik, aber auch mit den Grundlagen technischer Energietechnik und Thermodynamik. Dagegen zielt der Studiengang Angewandte Umweltwissenschaften darauf ab, anthropogene Einflüsse und deren Folgen auf die Biosphäre und damit auf den Menschen mittels wissenschaftlicher Methoden selbst zu erkennen, zu bewerten und dieses Wissen in ein zielgerichtetes umweltorientiertes Handeln im Beruf umzusetzen.