Rückblick auf die Consense 2010
Die Consense 2010, internationaler Kongress und angegliederte Fachmesse zum Thema Nachhaltiges Bauen, ging am Mittwoch, den 23. Juni mit einem Besucherrekord in der Neuen Messe Stuttgart zu Ende. Die Fachveranstaltung legte gegenüber der letztjährigen Veranstaltung erneut zu. Die Besucherzahlen stiegen um 20 %, knapp 1900 Besucher registrierten die Veranstalter. Besonders erfreulich war, dass: auch die Zahl der ausländischen Besucher zunahm. Insgesamt waren Vertreter aus 26 Ländern zu Gast im ICS. Die stärkste Gruppe bildeten Fachbesucher aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg, aber auch Teilnehmer aus Kenia, Südafrika, China und den USA fanden den Weg zur Consense. Die Veranstaltung wurde zum dritten Mal gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB und der Messe Stuttgart organisiert.
„Aus den Anfängen hat sich eine Plattform mit internationalem Renommee entwickelt“, zog Thomas Walter, Bereichsleiter Industrie & Technologie bei der Messe Stuttgart, eine erste Bilanz. Auch in den Metropolregionen ist die Consense angekommen. Das Einzugsgebiet ist deutlich größer geworden, dafür sprechen die steigenden Besucherzahlen aus Hamburg, Berlin, Frankfurt am Main, Düsseldorf und München. Die relevanten Zielgruppen wurde ebenfalls erreicht. Den größten Anteil nehmen Architekten, Planer und Ingenieure ein, gefolgt von Investoren und Gebäudeeigentümern sowie Bauunternehmen, Projektentwicklern und -steuerern sowie Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen. Zur Fachmesse allein kamen an zwei Ausstellungstagen doppelt so viele Besucher wie im Vorjahr.
Der internationale Kongress stand unter dem Motto „Nachhaltigkeit quo vadis?“ und widmet sich der großen Diskussion um Ressourcenschonung, Nutzerkomfort und ökonomischer Performance unserer gebauten Umwelt. Zudem wurden auch DGNB-Zertifikate und -Vorzertifikate für nachhaltiges Bauen verliehen. Erstmals erhielten neu erstellte Bildungsbauten und modernisierte Büro- und Verwaltungsgebäude das Zertifikat.
Nach Einschätzung von Martin Haas, Partner von Behnisch Architekten in Stuttgart, stehen wir am „Beginn einer neuen Baukultur, die durch den Megatrend Nachhaltigkeit ausgelöst wird". Auch im Bereich Facility Management können, so Prof. Uwe Rotermund von der FH Münster, Energie- und Lebenszykluskosten nachhaltig optimiert werden. Prof. Hansrüdi Preisig vom Architekturbüro Preisig betonte, dass mehr Nachhaltigkeit nicht durch Vorschriften, sondern durch überzeugende Argumente, gute Rahmenbedingungen, klare Zielsetzungen und eine effiziente Qualitätssicherung, gefördert werden kann.
Nachhaltigkeit spielt eine bedeutende Rolle als Innovationstreiber. „In der Konstruktion und Materialentwicklung werden neue Materialen und neue Konstruktionsprinzipien zu mehr Effizienz führen", erläuterte Prof. Dr.-Ing. Ulrich Knaack, Delft Universiy of Technology, Niederlande. Im Bereich Design forderte der visionäre Designer Chris E. Bangle, der für BMW die Fahrzeugstudie „GINA“ entwarf, zum Querdenken auf: „Wenn wir anfangen, die Beziehung zwischen Form und Funktion neu zu denken, werden sich Designdogmen auflösen und wir werden den Produkten eine ganz neue Identität geben." „Es freut mich sehr zu sehen, was in kurzer Zeit mit viel Elan gemeinsam auf den Weg gebracht werden konnte“, freute sich der neu gewählte Präsident der DGNB, Prof. Manfred Hegger, und versprach: „So dynamisch wird es auch weiter gehen – 2011 wollen wir vor allem die Fachmesse zum nachhaltigen Bauen auf der Consense deutlich vergrößern.“ Die nächste Consense findet von 29. bis 30. Juni 2011 in Stuttgart statt.