VDI-Positionspapier

Hygiene in der TGA und der Lebensmittelindustrie

Ein hoher Hygienestandard wird sowohl bei Trinkwasser, der Lüftungstechnik als auch in der Abfüllung von Lebensmitteln von der Öffentlichkeit als selbstverständlich angenommen. Dabei steht die Einhaltung der Hygiene häufig mit anderen technischen und wirtschaftlichen Zielen, etwa der Energie-, Wasser oder Kosteneinsparung, in einer Konkurrenzsituation. Fehler in der Planung, Ausführung und beim Betrieb von Anlagen können gesundheitliche Risiken bergen und damit schwerwiegende Folgen haben. In seiner Publikation „Handlungsfelder – Technik mit Hygienerelevanz“ stellt der VDI seine Richtlinien- und Schulungsaktivitäten in den Kontext der Bedarfe in Planung, Herstellung, Errichtung und Betrieb.

Bemühungen der Energieeinsparung, des Wassersparens, der Nachhaltigkeit oder moderne Entwürfe der Architektur dürfen nicht dazu führen, dass Belange der Hygiene im Bereich der Raumluft, der Trinkwasserversorgung oder bei der Abfüllung von Lebensmitteln negativ beeinflusst werden. Zwecks Energieeinsparung auf Heizung oder Kühlung in bestimmten Temperaturgrenzen zu verzichten, ist gegebenenfalls eine Komfortfrage. VDI-Richtlinien zeigen auf, ab welchen Grenzen Einschränkungen für die Hygiene zu erwarten sind.

Der VDI setzt sich in seinem Positionspapier dafür ein, dass

alle Anstrengungen der Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz die Einhaltung der Hygieneanforderungen voraussetzen,

Gesundheits- und Verbraucherschutz durch Anwendung der VDI-Richtlinien von technischem Personal sichergestellt werden kann,

ein Dialog zur Abstimmung zwischen Ingenieuren und Medizinern erfolgt, der zu gemeinsamen Sprachregelungen führt,

die Qualifikation von Fachleuten der Technik zu Fragen der Hygiene gefördert und eingefordert wird.

Herausgeber der Publikation „Handlungsfelder – Technik mit Hygienerelevanz“ ist die VDI-Gesellschaft Bauen- und Gebäudetechnik. Das Positionspapier kann kostenfrei unter www.vdi.de/gbg-stellungnahmen bezogen werden.


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