Wirkungsgradgrenzwerte für Ventilatoren
Mitte Juni 2010 legte die EU hohe Wirkungsgradgrenzwerte für Ventilatoren fest. Im Rahmen der seit 2005 gültigen Ökodesign-Richtlinie, bei der Einsparpotentiale energierelevanter Produkte untersucht und gegebenenfalls Mindestanforderungen festgeschrieben werden, sollen in Europa jährlich rund 16 Mio. t CO2 eingespart und der Stromverbrauch um 34TWh reduziert werden. Laut EU-Kommission liegt der Energieverbrauch von Ventilatoren aktuell allein in Europa bei jährlich rund 410 TWh, im Jahr 2020 bei etwa 660 TWh.
In zwei Stufen ist die weltweite Ventilatorindustrie nun gefordert, ihre Produkte für den europäischen Markt nach Energieeffizenz-Anforderungen zu gestalten und damit einen Beitrag zur Energieeinsparung zu liefern. Ab 1.Januar 2013 gilt die erste Stufe, nach der schätzungsweise rund 30 % aller Ventilatoren den europäischen Bestimmungen nicht mehr genügen werden. Ab 2015 werden etwa weitere 20 % vom Markt verschwinden, die die festgelegten Wirkungsgradanforderungen nicht erreichen werden.
„Wir unterstützen die Entscheidung der EU für Energiesparventiatoren“, so Hans-Jochen Beilke, Vorsitzender der Geschäftsführung der ebm-papst Gruppe: „Hierdurch wird ein erheblicher Beitrag zur Erreichung der weltweiten Klimaziele geleistet.“
Bereits seit dem Jahr 2000 entwickelt der Markführer seine Ventilatoren und Motoren in stromsparende EC-Technologie. „Sie erreichen die höchsten Wirkungsgrade und übertreffen bei weitem schon die nun festgelegten Mindestanforderungen der auch als ErP-Direktive (Energy-Related-Product-Directive) bezeichneten Richtlinie“, sagt Uwe Sigloch, Marktmanager bei ebm-papst in Mulfingen.
Im Vergleich zu herkömmlichen Produkten (in AC-Technik) wird beim EC-Ventilatorantrieb bis zu 90 % Energie auf die Welle gebracht, es entsteht kaum Motorabwärme. Durch eine integrierte Elektronik sind diese elektronisch kommutierten Lösungen drehzahlregelbar, was dem Anwender neben dem Vorteil geringer Betriebskosten eine Senkung des Geräuschs ermöglicht. Auch erreichen Ventilatoren mit EC-Technologie eine lange Lebensdauer und überzeugen durch einen wartungsfreien Einsatz.
Uwe Sigloch stellt weiter fest, dass die Bereitschaft der Kunden, energiesparende höherpreisige Produkte zu kaufen, deutlich gestiegen ist. „Dies liegt mitunter daran", so der Marktmanager, „dass die Kosten für Energie kontinuierlich steigen und unsere Kunden mittlerweile den Energieverbrauch während der Lebensdauer in die Kaufentscheidung einbeziehen."
Hans-Jochen Beilke ist sich sicher, dass die Ökodesign Richtlinie für die weltweiten Ventilatorhersteller zwar enorme Anstrengungen bedeutet, jedoch ebm-papst und sicher auch andere Marktteilnehmer durchaus in der Lage sind, diese zu stemmen.
„Die ErP-Direktive erreicht, dass die energiefressenden Ventilatoren, u.a. auch jene, die aus Drittländern eingeführt werden, nicht mehr in den Verkehr gebracht werden dürfen“, so der Unternehmenschef: „Die damit entstehende Konzentration auf energieeffiziente Produkte sichert hochqualifizierte Arbeitsplätze in Europa. Der Produktionsverlagerungsdruck wird dadurch weniger stark.“