dena zertifiziert Bürogebäude in China

Zertifizierung des Forschungszentrums für energieeffizientes Bauen in Shijiazhuang

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat in China das erste Bürogebäude zertifiziert, das den neuen Energieeffizienzstandard der Provinz Hebei erfüllt. Das sechsgeschossige Gebäude in der Provinzhauptstadt Shijiazhuang dient als Sitz eines neuen Forschungszentrums für energieeffizientes Bauen und benötigt rund 75 % weniger Energie als die in China üblichen Neubauten. Der Standard wurde in einer Kooperation zwischen der Provinz, der Baubehörde Center of Science and Technology of Construction (CSTC) und der dena entwickelt und baut auf Erfahrungen aus Deutschland auf.

„Mit diesem Pilotprojekt setzt die Provinz Hebei ein starkes Zeichen für Energieeffizienz“, sagte Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, am Freitag in Shijiazhuang. „Der Bau gibt ein vorbildliches Praxisbeispiel für Architekten, Planer, Administratoren und Handwerker. Das darin untergebrachte Forschungszentrum wird zusätzlich dafür sorgen, dass die hier erprobten Standards weite Verbreitung finden.“

Das Bürogebäude bietet rund 14.500 m2 Nutzfläche und erreicht die Energieeffizienzklasse A des Hebei-Standards dank sorgfältiger Planung und Konstruktion – von der Gebäudehülle über die Anlagentechnik bis zur Nutzung von Geo- und Solarenergie. Im Laufe der Planung und Umsetzung hat die dena mehrere Schulungen und Qualitätskontrollen vor Ort durchgeführt, um den Erfolg zu gewährleisten. Verwendet wurden vor allem solche Verfahren und Technologien, die für den chinesischen Markt besonders geeignet sind und gut nachgeahmt werden können.

Vertreter der Provinz Hebei und Andreas Kuhlmann vereinbarten bei ihrem Treffen in Shijiazhuang auch, die Zusammenarbeit zwischen der dena und Hebeis Bauakademie (Hebei Academy of Building Research) weiter auszubauen. So sollen weitere Projekte nach dem gemeinsam entwickelten Energieeffizienzstandard gebaut und zertifiziert werden. Außerdem wollen beide Seiten bei der Aus- und Weiterbildung von Fachleuten in der Region kooperieren.

Die dena ist in China an insgesamt fast 30 Pilotprojekten für energieeffizientes Bauen beteiligt. Neben dem Bürogebäude in Shijiazhuang wurden bisher vier große Wohnhäuser in den Städten Qinhuangdao (Hebei), Harbin (Heilongjiang) sowie Rizhao und Weifang (beide Shandong) zertifiziert. Ziel der dena ist es, den Markt für energieeffizientes Bauen mit chinesischen und deutschen Partnern zu erschließen.

Weitere Gespräche wird Andreas Kuhlmann am Samstag mit Vertretern der Olympiastadt Zhangjiakou im Nordwesten der Provinz Hebei führen. Zhangjiakou nimmt als Pilotstadt an einem dena-Projekt zur nachhaltigen Stadtentwicklung teil. Das Treffen dient dazu, Energiefragen im Rahmen der Vorbereitungen für die Olympischen Winterspiele 2022 und die Entwicklung eines Demonstrationsgebiets für erneuerbare Energien bis 2030 zu besprechen.

Weitere Informationen zu den dena-Projekten in China unter www.dena.de/china.

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