Bautätigkeitsindex steigt in Deutschland von -21 auf +12

Weltweite Bautätigkeit gewinnt weiter an Schwung

Finanzielle Engpässe sind nach Bekunden der RICS weltweit der am häufigsten genannte Faktor, der als Hindernis für die Bautätigkeit angesehen wird.
Bild: Clipdealer

Finanzielle Engpässe sind nach Bekunden der RICS weltweit der am häufigsten genannte Faktor, der als Hindernis für die Bautätigkeit angesehen wird.
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Die Ergebnisse des Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) Global Construction Monitor (GCM) für das erste Quartal 2024 zeichnen ein leicht verbessertes Bild der Marktaktivität. Dies wird dadurch unterstützt, dass in Europa nun eine leichte Erholung sichtbar ist. Zudem wurde in Nord-, Mittel- und Südamerika eine Belebung verzeichnet, während die Bedingungen in MEA weiterhin solide sind. Allerdings wird die Dynamik nach wie vor durch finanzielle Engpässe und einen Mangel an Arbeits- bzw. Fachkräften gebremst, die beide in vielen Teilen der Welt als erhebliche Hindernisse für die Bauindustrie genannt werden.

Bei den regionalen Zwölfmonatsaussichten im Bereich Arbeitsauslastung weist der Bereich Infrastruktur weiterhin die jeweils optimistischsten zuversichtlichsten Prognosen auf. Aber auch die anderen Sektoren verzeichnen im Q1 eine Verbesserung. Insbesondere hat sich die zuvor negative Einschätzung der Auslastung im privaten Wohnungsbau in Europa in den positiven Bereich gedreht. Hier rechnet ein Nettosaldo von +19 % der Befragten nun mit einem Anstieg, vorher waren es -11 %. Auch im privaten Nichtwohnungsbau rechnen die Umfrageteilnehmer auf gesamteuropäischer Ebene in den nächsten 12 Monaten mit einer Zunahme der Bautätigkeit, was sich mit einem Nettosaldo von +15 % im ersten Quartal zeigt (vorher -2%).

Europa: Erste Anzeichen einer Verbesserung

Die europaweiten Ergebnisse für das erste Quartal 2024 zeigen erste Anzeichen einer Verbesserung, wobei mehrere Kennzahlen erstmals seit über einem Jahr aus dem negativen Bereich in den positiven drehen. Dennoch bleibt das Umfeld zum jetzigen Zeitpunkt fragil, da das Wirtschaftswachstum in vielen Teilen Europas nach wie vor gedämpft ist und die Kreditkosten restriktiv bleiben werden, selbst wenn sich die Geldpolitik im zweiten Halbjahr ändern würde, heißt es vom RICS.

Der Bautätigkeitsindex (Construction Activity Index, CAI) verbesserte sich auf +6, nachdem er zuvor bei -6 gelegen hatte. Es ist seit Anfang 2022 damit das erste Quartal, in dem sich der CAI im expansiven Bereich bewegt. Speziell in Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien und Spanien drehten die jeweiligen CAI-Werte aus dem negativen in den positiven Bereich. Dies ist ein deutlicher Stimmungsumschwung im Vergleich zu dem durchweg negativen Bild, das sich über weite Teile des Jahres 2023 zeigte. Deutschland verzeichnete dabei einen der deutlichsten Umschwünge. Der CAI-Wert stieg von -21 auf +12.

Positive Aussichten für die Arbeitsauslastung

Die Zwölfmonatserwartungen für die Arbeitsauslastung haben sich europaweit in allen Sektoren im Vergleich zum Vorquartal verbessert. Dabei ist der Infrastruktursektor weiterhin mit einem Nettosaldo von +38 % führend. Auf Länderebene sind die Befragten in Spanien und Deutschland besonders optimistisch in Bezug auf ein zukünftiges Wachstum der Infrastrukturtätigkeit. Demnach wird laut RICS-Befragung in Deutschland ein Nettosaldo von +50 % erreicht.

Auf gesamteuropäischer Ebene bewegten sich zudem die Zwölfmonatserwartungen sowohl im privaten Wohnungsbau als auch im Gewerbebau im ersten Quartal in den positiven Bereich. Dies ist eine bemerkenswerte Veränderung nach einer Reihe von durchweg negativen Prognosen für die Arbeitsauslastung in beiden Bereichen über das gesamte Jahr 2023 hinweg. Außerdem wird in fast allen europäischen Märkten mit einer Erholung des Arbeitsaufkommens in den nächsten 12 Monaten gerechnet. Allerdings prognostiziert in Deutschland ein Nettosaldo von -8 % der Befragten einen Rückgang der Bautätigkeit im Gewerbebau. Dennoch verbesserte sich der Wert von vormals -40 %. Auch der Wert für den Bereich privater Wohnungsbau verbesserte sich – hier stieg der Nettosaldo von -58 % auf +22 %.

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