FAQs zur Trinkwasserbehandlung
Fragen/Antworten bei Planung und Einsatz von KalkwandlernTrinkwasserbehandlung ist insbesondere im Gewerbe und in der Hotellerie sowie bei Wohngenossenschaften oft ein Thema. Viele Trinkwasserbehandlungssysteme arbeiten mit chemischen Zusätzen, Salztabletten und Strom. Eine Alternative dazu bieten sogenannte Kalkwandler, die nach einem galvanischen Verfahrensprinzip arbeiten, wie „Aquabion“ des Herstellers ION Deutschland. Bei der Planung und Ausführung von Kalkwandlern treten immer wieder häufig gestellte Fragen auf. Eine Auswahl dieser sogenannten FAQs (Frequently asked Questions) werden nachfolgend von Marc Flettner, Geschäftsführer des Unternehmens ION Deutschland GmbH, beantwortet.
Wie funktioniert ein Kalkwandler?
Das durchfließende Wasser wird stark verwirbelt und kommt in Kontakt mit einer speziellen Anode und Kathode. Es wird ein konstantes elektrolytisches Spannungsdifferential von bis zu einem Volt erzeugt. Der im kalten Wasser noch flüssige Kalk wird künstlich ausgefällt, sodass er später bei höheren Temperaturen keine Probleme macht. Dadurch haftet der weiche Kalk kaum noch an Rohrleitungen oder Heizstäben an.
Worin liegt der Unterschied zu Ionentauschern?
Ionenaustauscher entkalken Wasser. Kalk wird durch Natrium ersetzt. Das behandelte Wasser wird danach mit unbehandeltem Wasser verschnitten und wieder auf eine gewisse Härte hochgefahren. Ein Kalkwandler entkalkt nicht – wie der Name schon sagt –, sondern macht Kalk anhaftungsneutral.
Lassen sich Kalkwandler auch bei verzinkten Leitungen einsetzen?
Ja, sehr viele Objekte haben noch verzinkte Leitungen und regelmäßig Probleme mit braunem Wasser und Rohrbrüchen. Hier ist die Nachfrage groß. Bei Korrosion bietet der Kalkwandler große Vorteile – auch hinsichtlich der Trinkwasserbeschaffenheit bei Wohnungsbauobjekten in der Diskussion gegenüber Mietern, Wartungskosten und Hygiene im Vergleich zu anderen Techniken.
Für welche Rohrleitungsarten ist das Produkt darüber hinaus geeignet?
Unsere Anode kann bei allen Rohrleitungstypen eingesetzt werden. Bei Metallrohren (Kupfer, verzinkte Stahlleitungen, Edelstahl) und bei Kunststoff sowie Aluverbundrohren.
Wie viele Jahre arbeitet die Anode wartungsfrei?
Abhängig von Wasserparametern wird die Anode nach ca. sechs bis sieben Jahren gegen ein neues Gerät im Pfandsystem getauscht und recycelt. Das neue Gerät wird zu Sonderkonditionen installiert. Bei Industrieanwendungen wird die Lebensdauer projektspezifisch ermittelt, da hier teilweise extreme Anforderungen durch die Wasserqualität und den Durchfluss gestellt werden.
Wie schützen Kalkwandler gegen Korrosion?
Die Bildung von größeren Kalkmolekülen erzeugt einen gewissen „Sandstrahleffekt“. Zusätzlich bildet sich eine dünne, kathodische Patina auf der Rohrinnenseite. Wenige Monate nach Einbau wird das Wasser klarer mit weniger Korrosionsproblemen und Rohrdurchbrüchen.
Verändert der Kalkwandler Qualität oder Geschmack des Wassers?
Die Trinkwasserqualität wird nicht verändert. Der Prozess belässt die wichtigen Mineralien im Wasser. Kalzium und Magnesium sind wichtig für die Wasserqualität und den Geschmack.
Wie hoch sind mögliche Energieeinsparungen?
Weniger Kalkablagerungen, z. B. auf Heizstäben, Wärmeübertragern und im Rohrsystem, spart automatisch Energie – denn schon 1 mm Kalk auf Heizelementen bedeutet einen bis zu 10 % höheren Energieaufwand für die Warmwasserproduktion.
Welche Einsatzgrenzen gelten im Trink- und Brauchwasser?
Eine Wasserhärte zwischen 5 bis 25 °dH und Temperaturen bis zu 85 °C sind die Einsatzgrenzen – auch bei Solaranlagen (Regelung Warmwassertemperatur auf max. 80 °C). Bei Einhaltung aller Werte der Trinkwasserverordnung gibt es sonst keine Einschränkungen. Bei Brunnenanlagen sollte jedoch Rücksprache mit dem Hersteller gehalten werden.
Kann ein Kalkwandler vorhandene Ablagerungen in Rohren abbauen?
Das leicht veränderte Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht reagiert leicht mit alten Ablagerungen an Rohrwänden. Durch Herauslösen des Kalkes wird die Stabilität der Inkrustationen geschwächt und durch die Wasserströmung abgetragen. Rohrleitungen selbst werden nicht angegriffen. Die abgebauten Inkrustationen haben keine negativen Auswirkungen.
Wo wird der Kalkwandler eingebaut?
Die Installation erfolgt in der Kaltwasserleitung nach dem Wasserzähler bzw. nach einem Trinkwasserfilter. Ist eine Warmwasserzirkulationsleitung vorhanden, wird ein zweites Gerät druckseitig, nach der Zirkulationspumpe, installiert.
Hat das Produkt alle notwendigen Zulassungen?
Die Produktion sitzt in Deutschland. Der Vertrieb erfolgt seit fast 20 Jahren in Deutschland und in fast 30 Ländern weltweit. Alle Materialien sind in Deutschland und Europa zertifiziert.