Optimales Klima für Produktion

Baufolienhersteller Dörken setzt auf Nachhaltigkeit für Fertigungsstandort

Ende 2022 wurde das Competence Centers Membranes der Dörken GmbH & Co. KG (Tochtergesellschaft der Ewald Dörken AG) in Hagen-Vorhalle eröffnet. Neben hohen Nachhaltigkeitsanforderungen für den Standort galt es ein effizientes Wärme-, Kälte- und Lüftungskonzept umzusetzen. Die neue Produktionsstätte soll zum effizientesten Produktionsstandort für Baufolien in Europa werden.

Am 19. Juni 2020 fiel der Startschuss für die Werkserweiterung am Standort Hagen-Vorhalle. Rund 50 Mio. Euro investierte das Unternehmen in den Ausbau seines Firmengeländes. Dabei umfasst das neue Competence Centers Membranes mehr als nur die Fertigung. Auch Bereiche wie Produktionsplanung, Logistik und Verfahrensplanung, Qualitätsmanagement, Instandhaltung und Lean Office wurden hier integriert. Das L-förmige Gebäude umschließt einen begrünten Innenhof, der als Erholungs-, aber auch als Arbeitsbereich genutzt werden kann. Die Arbeitsplätze wurden zum Teil als „Working Spaces“ erstellt, die flexibel genutzt werden können: Teambereiche, Besprechungsräume, Besprechungszonen – auch im Bistro – und sogenannte „Think Tanks“. Das sind Bereiche, die modular gebildet werden können und so abgetrennte Zonen für eine Person oder für ganze Teams bieten.

Die Beteiligten des neuen Competence Centers Membranes können heute auf ein erfolgreiches Bauprojekt blicken: von der Projektvorbereitung über die Kommunikation in allen Bauphasen bis hin zur Fertigstellung verlief alles nach Budget- und Zeitplan. Im Fokus des Projekts stand Nachhaltigkeit im Einsatz von Energie, Rohstoffen, Gebäuden und Maschinen sowie ein optimales Klima für die Beschäftigten. Um diese Ziele zu erreichen, war u. a. ein effizientes und betriebssicheres Wärme-, Kälte- und Lüftungskonzept erforderlich.

Multifunktionale Klimatisierung

Für die Klimatisierung wurde das „GSWT-M75“-System des Unternehmens SEW ausgewählt. Das Kreislauf-Verbundsystem wird für eine Wärme- und Kälterückgewinnung eingesetzt. Die Luftleistung beträgt ca. 42.000 m3/h (maximaler Betrieb 50.000 m3/h). Durch die Systemerweiterungen der SEW-Mehrzonentechnik und integrierten Nacherhitzern können die jeweiligen Zuluftanlagen unterschiedlich konditioniert bzw. temperiert werden. Dies wurde durch eine sogenannte Anschluss-Schalt-Einheit (ASE) realisiert. Diese Steuerungseinheit beinhaltet zur Steuerung und Optimierung aller Wärmeübertragungsvorgänge eine Siemens „S7“-Steuerung. Auch bei unterschiedlichen Luftmengen oder in Teillast wird nach Auskunft von SEW eine optimierte Übertragungsleistung garantiert.

„Die Empfehlung für SEW wurde durch den Planer für die TGA ausgesprochen, der bereits in vorangegangenen Projekten positive Erfahrungen mit der ‚GSWT‘Technologie gemacht hat. Da große Mengen Abluft aus unserer Produktion kontinuierlich abgeführt werden müssen und keine Rückführung in die Halle möglich ist, benötigten wir ein System mit hohen Wärmerückgewinnungsgrad, um den (Heiz-)Energieeinsatz zu minimieren“, erklärt Andreas Opitz, Dörken Gebäudemanagement.

Darüber hinaus wurde Wert auf die Zuverlässigkeit der Anlage gelegt, da die Produktion 24 Stunden, an sieben Tage in der Woche läuft und Ausfallzeiten durch Reparaturen oder erhöhten Wartungsaufwand vermieden werden müssen. Die Abluft aus der Produktion enthält eine gewisse stoffliche Belastung, deshalb musste das gewählte System mit vorgeschalteten Filtern ausgestattet werden. „Hier haben unsere Planer und wir Vorteile gegenüber den Mitbewerbern von SEW gesehen. Insbesondere beeindruckt mich, dass man über unsere Gebäudeleittechnik nachverfolgen kann, wie viel Energie und somit Kosten wir durch die Technik einsparen können“, erläutert Opitz.

Einsparungen

Das Projekt wurde in Zusammenarbeit zwischen dem Ingenieurbüro Paulus in Essen und SEW aus Kempen entwickelt und optimiert. Durch den Einsatz der Wärme- und Kälterückgewinnung konnten für das Dörken Competence Centers Membranes 274 kW an Heizleistung und 71 kW an Kälteleistung eingespart werden.

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