Spannend für die TGA-Branche…
Verhandlungen im politischen Geschehen sorgen für Unklarheiten… unter dieser Überschrift lässt sich derzeit vieles sehen, angefangen von der politischen Findungsphase im Rahmen der Koalitionsverhandlungen über den damit verbundenen Weg der zukünftigen Energiepolitik bis hin zu den zahlreichen technischen Neuerungen, die Hersteller im März auf der Weltleitmesse ISH der Fachwelt zeigten. In Bezug auf das politische Geschehen kann das Wort „spannend“ aber auch negativ gewertet und in Richtung „Spannungen“ gesehen werden. Denn die Diskussionen am Verhandlungstisch der Koalition um die Zukunft des Gebäudeenergiegesetztes – ob es beibehalten, geändert oder abgeschafft werden soll – heizen so manche Gemüter auf. Und so hat es einige Verbände bzw. Institutionen aufgerufen, hier ein Veto einzulegen. Unter dem Strich führen speziell solche politischen Absichtserklärungen nur zu wirtschaftlichen Einbußen und in diesem Fall zu einer verminderten CO2-Reduktion. Verursacht wird dies durch die damit erzeugte Unsicherheit bei Baubeteiligten, die in der Folge eine geänderte bzw. verzögerte – oder im schlimmsten Fall aufgehobene – Auswahl von Maßnahmen zum Neubau oder zur Sanierung nach sich ziehen. Auch wenn dies schon als eine Binsenweisheit gesehen werden kann, so scheint es nicht im Fokus der Politik zu stehen.
Markus Münzfeld,
Chefredakteur tab.
Bild: tab
Unabhängig vom Politischen haben wir uns in der vorliegenden Ausgabe wieder einigen spannenden Themen gewidmet. In Richtung Trinkwasserqualität schauen wir auf die Entwicklung gemeldeter Fälle von Legionellenerkrankungen, die in den letzten Jahrzehnten zugenommen haben. Mit der Trinkwasserverordnung wurden in Deutschland zwar frühzeitig geeignete Schritte unternommen. Doch welche Auswirkungen haben die strengeren Vorschriften auf die Statistik und die dort gemeldeten Fallzahlen? Und welche Schlüsse lassen sich daraus ziehen? Unter der Überschrift „Reduziert die Trinkwasserverordnung das Legionellenrisiko?“1) gehen wir diesen Fragen nach und schauen auch, wie sich die Entwicklung der Fallzahlen in Deutschland darstellt.
Vom Trinkwasser in Richtung Abwasser und der daraus möglichen Wärmerückgewinnung, blicken wir ab Seite 27 auf das Potenzial und die Planungsaspekte, die sich aus der Abwasserwärmenutzung zur Unterstützung der Gebäudewärmeversorgung ergeben. Um den Einsatz von Energie in Gebäuden objekt- und anlagenspezifisch ideal nutzen zu können, ist eine thermisch dynamische Gebäudesimulation hilfreich. Anhand eines Beispielprojekts wird im Artikel „Energielösungen für Gebäude“2) aufgezeigt, wie eine Gebäudeperformance deutlich verbessert werden kann. Dazu wurden auch individuelle Situationen in einzelnen Räumen berücksichtigt. Die Simulation eignet sich sowohl für die Analyse von Neubauten als auch von Sanierungsprojekten, bevor kostspielige Entscheidungen in Bezug auf konkrete Maßnahmen getroffen werden.
Last but not least widmen wir uns im Bereich des Brandschutzes u. a. Druckbelüftungsanlagen. Gewerkübergreifende Zusammenstellungen von Komponenten für solche Anlagen durch den Anlagenerrichter waren in der Vergangenheit ebenso zulässig, wie ungeprüfte und mehr oder weniger willkürlich zusammengestellte Komplettlösungen von Systemanbietern. Mit der letzten Fassung der DIN EN120101-6 bestehen Prüfanforderungen, sodass bei einigen Herstellern für dessen Systeme und Produkte nun darauf explizit verwiesen wird. Was genau dahinter steckt und wie wichtig der Einsatz von geprüften Anlagen ist, erfahren Sie ab Seite 36.
Viel Input mit diesen und den weiteren Themen der vorliegenden Ausgabe wünscht
Markus Münzfeld
Chefredakteur tab
1) ab Seite 30
2) ab Seite 44