Zahlreiche Bedingungen für den Einsatz von Wärmepumpen gefordert

Stolperstein(e) im Wärmepumpenhochlauf

Markus Münzfeld
Chefredakteur tab
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Durch den starken Preisanstieg für fossile Energieträger im vergangenen Jahr wurde der Markthochlauf für Wärmepumpen vorangetrieben. Der Absatz stieg von 154.000 Heizungswärmepumpen im Jahr 2021 auf 236.000 im Jahr 2022. Doch das ist nach politischem Denken noch lange nicht ausreichend, um Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu gewinnen. Im Juni des vergangenen Jahres formulierte die Bundesregierung somit ein ambitioniertes Ausbauziel für die Technologie: bereits ab dem Jahr 2024 sollen nach dem Wunsch der Politik 500.000 Wärmepumpen pro Jahr installiert werden. Hochgerechnet bis zum Jahr 2030 sieht die Regierung hierzulande bereits 6 Mio. Geräte am Markt ihre Tätigkeit vollziehen – und dass bei einem Bestand von derzeit nur etwa 1,4 Mio. Wärmepumpenanlagen.
Ob und wie das funktionieren kann, das hat der Bundesverband Wärmepumpe in einer Studie versucht zu ermitteln1). Das Ergebnis vorweggenommen: Die Analyse bestätigt die Erreichbarkeit dieser Ausbauziele. Und so könne unter entsprechenden Rahmenbedingungen der Markt im Jahr 2023 auf 350.000 Wärmepumpen anwachsen und im folgenden Jahr schließlich 500.000 Installationen überschreiten. Doch damit dies geschieht, sind eine Reihe von gewichtigen Rahmenbedingungen nötig: So z. B., dass die Energiepreise weiter zugunsten von Wärmepumpen ausgerichtet werden. Zusätzlich sind Entlastungen beim Strompreis notwendig, um die Nachfrage auf hohem Maß zu halten. Weitere wichtige Faktoren für die Marktdurchdringung liegen im Bereich einer ausreichenden Material- und Fachkräfteverfügbarkeit, nebst gesetzlichen Rahmenbedingungen für Planung, Handwerk und Industrie, die eine weitere Verankerung regenerativer Energien im Gebäudeenergiegesetz vorsieht. Im Fokus steht dabei, dass ab dem Jahr 2024 auch bei jeder neuen Heizung in der Modernisierung mindestens 65 % erneuerbare Energien zum Einsatz kommen sollen. Last but not least benötigt es eine stabile Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), die den finanziellen Anreiz fördert.
Unter dem Strich sind das viele ambitionierte Anforderungen, die zum Teil schon als Marktregulierung gedeutet werden können und deren Umsetzung sowie erhofften Erfolge nicht in Stein gemeißelt sind. Und wen wundert es, der erste Stolperstein zeigt sich bereits: Jüngst gibt es Probleme mit der BAFA-Förderung für Luft/Luft-Wärmepumpen, die vorerst ausgesetzt werden musste. Grundsätzlich sind Außenluft/Raumluft-Wärmepumpen entsprechend der BEG-Einzelmaßnahmen (BEG EM) zwar förderfähig. Aber aufgrund weiterhin unklarer Spezifikationen und Anforderungen an die Geräte, im Hinblick auf die geforderten Hersteller- und Fachunternehmererklärungen, ist ein rechtssicheres Beantragen der Förderung für diese Wärmepumpen derzeit nicht möglich2).
Im Hinblick auf das Thema Alternative sowie regenerative Energiequellen und Energieeinsparung stehen aber auch zahlreiche weitere Technologien am Markt zur Verfügung. Um hier einen Überblick zu gewinnen, bietet sich ein Besuch der Weltleitmesse ISH in Frankfurt an, die vom 13. bis 17. März auf dem Frankfurter Messegelände stattfindet. Mehr zu den Themen der Veranstaltung und eine Produktvorschau finden Sie hier in der vorliegenden Ausgabe der tab.
Viel Input und energiesparsame Planungen wünscht Ihnen
Markus Münzfeld
tab-Chefredakteur
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