Baustoffe, Bauprozesse und Bauforschung
Bauen verändert sich. Immer stärker greifen die Gewerke ineinander. Gibt es seit Jahren Systeme, die zum Heizen und Kühlen dienen, wird der Trend weiter fortgesetzt. Bauprodukte bedingen einander und ergänzen sich. Das geht über die Produkte der Gebäudetechnik heraus.
Verschattungssysteme und Fenster müssen aufeinander abgestimmt sein. Fassaden sind komplexe Systeme, die neben der Funktion eines Außenschutzes gegen die Umweltbedingungen als Fenster dienen und zugleich TGA-Systeme integrieren. Heiz- und Kühlelemente werden bereits vor der Montage am Bau in Beton eingebracht und als Fertigelemente verbaut. LED-Beleuchtungen bringen eine neue Lichtqualität ins Gebäude, können aber nicht mehr, wie bisherige Leuchtkörper, als Zusatzheizung dienen. PV-Module werden zunehmend fester Bestandteil eines Bauwerks.
Architekten wissen wohl: Technische Trends werden eine wichtige Rollen spielen. Eine Umfrage von Arch-Vision ergab, dass deutsche Architekten demnach diese fünf wichtigsten Trends mit ansteigender Nutzung erwarten: die LED-Beleuchtung (93 %), Wärmerückgewinnungslösungen (84 %), Wärmepumpen (79 %), Fußbodenheizungen und mechanische Lüftungen (je 70 %).
Doch nicht allein technische Trends sind es, die das Bauen bestimmen: Energieeffizienz und die bis 2050 als Standard geforderten Gebäude, die nicht mehr Energie benötigen als sie selber bereitstellen können, erfordern einen Blick über den Tellerrand der eigenen Planungskompetenz und das eigene Gewerk hinaus.
Die BAU in München bietet mit „Intelligent Urbanization“, „Energie- und Ressourceneffizienz“ sowie „Mensch und Gebäude“ drei aktuelle Leitthemen, die nicht nur von den Ausstellern thematisiert und in Sonderschauen zusätzlich vertieft werden. So zeigen die 17 Forschungsinstitute der Fraunhofer Allianz Bau unter dem Titel „ForschungsWerkStadt“ in Halle C2 Innovationen und Entwicklungen zu den Themenbereichen Energie- und Ressourceneffizienz mit „Gebäudehülle 2.0“, die auf Fassaden und Dämmstoffe eingeht, Technologien für künftige Städte mit „Intelligent Urbanisation“, in denen die Energiewende, Industrie 4.0 und neue Mobilität gelebt werden. Dazu kommt das „Haus aus dem Drucker“, das zeigt, wie mit vor Ort gefertigten Bauteilen, die an Qualität und Einsatzmöglichkeiten die bislang bekannten Fertigbauteile übertreffen könnten, das Bauen vereinfacht und Kosten reduziert werden könnten.
Die Sonderschau „Eco Design – für Mensch und Natur“ zeigt In Kooperation mit dem ift Rosenheim Materialien, Konstruktionen und Technologien, mit denen in Zukunft Gebäudehüllen und Bauelemente hergestellt und genutzt werden. Themenschwerpunkte der Sonderschau sind u.a. neue Materialien für Fenster- und Fassadenprofile, Steuerungssysteme, regenerative Energienutzung, Energieeffizienz, die Entwicklung geschlossener Stoffkreisläufe, Nutzungsszenarien sowie die Verbesserung von Komfort und Sicherheit.
Unter dem Motto „Generationengerecht bauen – Demographie goes green“ geht es in Halle A4 darum, wie generationengerechtes Bauen in der Praxis aussehen kann, welche Planung, Produkte und Materialien es erfordert. Mit dem Kooperationspartner GGT Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik wird eine Musterimmobilie präsentiert.
Die Fachmesse BAU in München (www.bau-muenchen.com) bietet vom 19. bis 24. Januar 2015 einen Überblick zu Produktneuheiten, neuen Softwarelösungen im Rahmen der BAU-IT und Systemlösungen. Die tab-Redaktion ist auf der BAU für Sie unterwegs, um Trends aufzuspüren und über Neuheiten zu berichten, die Einfluss auf die TGA-Planung haben werden. Wenn Sie selber vor Ort sind, lassen Sie sich die Höhepunkte bei einem der geführten Messerundgänge zeigen: www.architektenrundgang-bauverlag.de.