9. Fachsymposium Gebäudetechnik und Hygiene

DFLW-Treffen in Speyer

85 Interessierte nutzten die beiden letzten warmen Sonnentage im Oktober 2012 zum mittlerweile 9. Fachsymposium des DVLW rund um die Themen Luft- und Wasserhygie­ne. Um Luft und Wasser, die beiden wichtigsten Lebens­mittel des Menschen, dem Gebäudenutzer in guter Qualität zur Verfügung stellen zu können, müssen zukünftig deutlich mehr Anstrengungen unternommen werden.

Dabei muss vor allem die sich ständig ändernde Normenlage ausreichend berücksichtigt werden. Auf diese ging Dr.-Ing. Andreas Winkens, Inhaber des Ingenieurbüros Dr. Winkens und Vorsitzender der VDI 6022, ein, indem er Hintergründe und Neuerungen der VDI 6022 erläuterte. Dabei berücksichtigte er insbesondere die neue Qualifikation zum „RLQ Manager“ (siehe tab 10/2012).

Einen Einblick in die praktische Umsetzung der Hy­gie­ne­richtlinien gab Dipl.-Ing. Martin Staudt, indem er die Um­setzung bei der BASF SE erläuterte und dabei manche interessante Hintergrundinformation über das Vorgehen an einem großen Industriestandort gab.

Was es rechtlich bedeutet, die Produkte mehrerer Hersteller zu einem System zu kombinieren und damit selbst zum Hersteller zu werden, erklärte der Rechtsanwalt Jens Heuer in seinem Vortrag „Rechtliche Herausforderungen für das ­Ins­tallationsgewerbe – der Handwerker als Hersteller“. Als Tipp für die Praxis gab er an, dass es vor allem darauf ankomme, eine ordentliche technische Dokumentation zu verfassen und den Kunden im Umgang mit der Technik vertraut zu machen.

Dr. Stefan Burhenne, Präsident des DFLW und Geschäftsführer der hydroclean GmbH & Co. KG, einem Unternehmen zur Reinigung von RLT-Anlagen, ging auf die neue DIN EN 15 780 ein.

Mit einem Bericht zu „verantwortungsbewusstem Controlling rechtssicherer Dokumentations­unterlagen in Hinsicht auf Hygie­ne­an­for­de­run­gen technischer Anlagen“ von Dipl.-Ing. Christian Kalmutzki, Water & Air Tec So­lution, endeten die Vorträge des ersten Tages, dem sich ein Empfang zum zehnjährigen Bestehen des DFLW anschloss.

Der zweite Veranstaltungstag begann mit der Vorstellung des Menschen als wärmetechnisches System im Kontext der Klimatechnik. Darin stellte Dipl.-Ing. (FH) Wolf Rienhardt, CCI Dialog GmbH, den Menschen als System vor, der über deutlich mehr Messfühler als die hochwertigste Raumregelung und ein ausgezeichnetes Selbstregelsystem verfüge.

In die Welt der Wasserbiologie ging es mit einem Vortrag von Dr. Hans Jürgen Hahn. Der Wissenschaftler stellte in einem theoretischen und einem praktischen Vortragsteil die Welt der Kleinstlebewesen in Grundwasser- und Trinkwassersystemen vor. Besonders interessant war es, einen Einblick zu bekommen, wie die Wassergüte an den vorkommenden Lebewesen beurteilt werden kann.

Zum Abschluss der zweitägigen Veranstaltung gab Dr.-Ing. Dirk Rode, KME Group, einen Überblick über aktuelle Forschungsergebnisse von Kupfer als antibakteriologischen Werkstoff. So könnten Cu+-Kupferlegierungen als Handläufe, Lichtschalter und Türgriffe für bessere hygienische Verhältnisse nicht nur in Kliniken und Krankenhäusern sorgen.

Die zweitägige Veranstaltung gab einen fachlichen Einblick in Fragen der Hygiene von Trinkwasser- sowie RLT-Anlagen und war es mehr als wert, sich zwei Tage Zeit zu nehmen. Dies wurde nicht zuletzt dadurch deutlich, dass die Fachgespräche in den Pausen und bis spät in den Abend intensiv fortgeführt wurden.

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