Die olympischen Sommerspiele in Peking 2008

Große sportliche Ereignisse haben irgendwie immer auch mit Gebäuden und damit automatisch auch mit der Gebäudetechnik zu tun. Dies gilt auch für die Olympischen Sommerspiele in Peking, bei denen vom 8. bis 24. August 2008 302 Wettbewerbe in 28 Sportarten ausgetragen werden. Dafür wurden eine Reihe von Gebäuden saniert und auch neu gebaut. Die Gebäude für die 29. Olympischen Spiele der Neuzeit haben einige interessante technische Details zu bieten, von denen man das ein oder andere vielleicht am Fernsehbildschirm mitverfolgen kann.

Energieversorgung gesichert

Eine temporäre Veranstaltung, wie es olympische Spiele sind, ist immer auf eine zeitlich beschränkte, in dieser Zeit aber sichere und unterbrechungsfreie Versorgung von Strom-, Kälte und ölfreier Druckluftversorgung angewiesen.

Hierfür stellt Aggreko (www.aggreko.de) eine Stromleistung von bis zu 135 MW, verteilt auf über 40 olympische Austragungsorte in den sechs Städten Peking, Shanghai, Hong Kong, Qingdao, Qinhuangdao und Tianjin, zur Verfügung.

Der Strom, der ausreichen würde, um 150 000 Haushalte zu versorgen, wird von Generatoren geliefert, die an jedem Austragungsort stehen werden. Für die Stromverteilung wurden über 300 km Kabel verlegt und 2000 Verteilerschränke aufgebaut.

Das Nationalstadion

Hauptschauplatz des Sportereignisses wird das Beijing National Stadium sein. Der Entwurf zum Stadion – im Volksmund nur das „Vogelnest“ genannt – stammt von den schweizerischen Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron in Zusammenarbeit mit ArupSport und China Architecture Design & Research Group. Ihren Spitznamen verdankt die Konstruktion dem Stahlnetz, das das gesamte Äußere des Gebäudes umgibt. Es ist sehr natürlich und fast wie zufällig geflochten. Ein außergewöhnlich pures und organisches Design. Die Zwischenräume sind mit Kunststoffkissen aufgefüllt, die sich durch eine hohe Lichtdurchlässigkeit auszeichnen.

Auf einer Gesamtfläche von etwa 258 000 m2 bietet das Stadion 80 000 dauerhafte und 11 000 zusätzliche Zuschauerplätze. In dieser Zeit werden am Austragungsort der Fußball- und Leichtathletikwettkämpfe 150 000 bis 240 000 Besucher täglich erwartet.

Diesen Größenordnungen hat auch die Innenarchitektur Rechnung zu tragen – von weitläufigen Arkaden, die zum Bummeln einladen, bis hin zum Stadion selbst, in dem die Zuschauer aus jeder Richtung eine gute Sicht auf die Wettkämpfe haben. sollen Als besonderer Vorteil des „Vogelnest“-Designs des Nationalstadions gilt die natürliche Lüftung, die für ein angenehmes Klima im Stadioninneren sorgen soll.

Auch in den Waschräumen sollen sich die Bewohner wohlfühlen. Sanitärspezialist Grohe (www.grohe.de) lieferte hierfür 800 Rapid SL Sanitärsysteme und Tectron Infrarot-Elektroniken.

Der Vorteil der berührungslos gesteuerten Elektronik ist nicht nur die hygienische Betätigung ohne Handkontakt, sondern auch die garantierte Auslösung des Spülens nach jeder Benutzung des WCs. Die Wassermenge zum Spülen kann der Betreiber selbst bestimmen.

Das Schwimmzentrum

Wasser, besonders hygienische reines Wasser, ist ein wichtiges Thema für die Olympioniken. Zur Wasseraufbereitung bei den olym­pischen Sommerspielen kommen ProMaqua-Produkte von ProMinent (www.prominent.de) zum Einsatz: Insgesamt sieben Ozonerzeugungsanlagen der Baureihe „Bono Zon“ stellen die geforderte Wasserreinheit in den Schwimmzentren „Wasser­würfel“ und im „Yingdong Nationalen Schwimmzentrum“ in Beijing sicher.

Dazu müssen rund 16 000 m3 Wasser in den sechs Trainings-, Tauch- und Wett­kampfschwimmbecken zuver­läs­sig desinfiziert werden. Für eine exakte Dosierung von Desinfektionsmitteln, Chemikalien zur pH-Wert-Einstellung und Flockungs­mittel sorgen insgesamt 18 Membrandosierpumpen Typ Sigma und Vario in Kombination mit vier Reglern Dulcomarin und neun Reglern D1C.

Alle hierfür relevanten Wasserparameter werden von insgesamt 37 Sensoren Dulcotest erfasst.

Die Technik im Blick

Neben den hier kurz vorgestellten Gebäuden, dem Beijing National Stadium und den Schwimmzentren, gibt es eine Reihe weiterer Wettkampfstätten, die während der Olympischen Spiele häufiger zu sehen sein werden.

Um sich über diese näher zu informieren, lohnt sich ein Blick ins Internet.

Die offizielle Internetadresse für die Olympischen Spiele 2008 finden Sie unter: www.beijing2008.com.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 06/2012 Gute Luft im Stadion

Nationalstadion in Warschau

Am 29. Januar 2012 wurde mit dem Fußballstadion in Warschau das letzte Stadion der Fußballeuropameisterschaft 2012 in Betrieb genommen. Das für 50?000 Besucher ausgelegte Stadion liegt am Ostufer...

mehr
Ausgabe 06/2012 Revitalisierung eines Stadions

Dachkonstruktion für Kiew

Anlässlich der zweiten gesamtukrainischen Olympischen Spiele entstand 1923 auf dem Gelände des Alkseevsky Parks in Kiew das Rote Stadion. Im Laufe der Jahrzehnte sollte es mehrmals umgebaut und...

mehr
Ausgabe 7-8/2012 Solarthermie für Olympia

Technik für die Wassersportkämpfe

Die Olympischen Sommerspiele finden als XXX. Olympiade der Neuzeit vom 27. Juli bis 12. August 2012 in London statt. Neben dem sportlichen Gedanken spielt auch der Umweltgedanke eine wichtige Rolle....

mehr
Ausgabe 06/2016 tab intern

Tippen, mitfiebern und gewinnen!

Sportliche Höhepunkte gibt es 2016 in Hülle und Fülle. Da wären die Olympischen Spiele in Brasilien und geographisch deutlich näher, die Fußballeuropameisterschaft in Frankreich. Vom 10. Juni...

mehr
Ausgabe 09/2009

Die Rhein-Neckar-Arena Hoffenheim

Technik nach internationalem Standard

Ungewöhnlich ist der Verein TSG 1899 Hoffenheim und etwas Besonderes ist auch das Stadion im Sinsheimer Stadtteil Hoffenheim. Mit rund 30?000 Zuschauern gehört die Rhein-Neckar-Arena zu den...

mehr