EPEE-Meeting 2012 in Brüssel
Unter dem Motto „Moving towards a low carbon economy“ trafen sich die Mitglieder von Unternehmen und Verbänden zum Jahrestreffen der EPEE (European Partnership for Energy and Environment) zum Gedankenaustausch in Brüssel.
Zwei Themenfelder wurden auf der Konferenz thematisiert: Die erste Session nahm sich der europäischen Energieeffizienzdebatte an. Dabei kam zur Sprache, dass in der kommenden Energieeffizienzrichtlinie (EED) „Neuen Technologien“ eine Chance gegeben werden sollte. Problem sei, dass die verschiedenen Energieeinsparvarianten so viele Vorteile bringen und so keine Haupttechnologie identifiziert werden könne. Bei aller Auseinandersetzung und Diskussion werde aber oft das Ziel zur Energieeinsparung aus den Augen verloren.
Die Wärmepumpe könnte als eine dieser Technologien einen großen Anteil daran leisten, effizienter mit den energetischen Ressourcen umzugehen und die Abhängigkeit Europas von Energieimporten zu verringern. Thomas Nowak vom europäischen Wärmepumpenverband EHPA forderte gar: „Wärmepumpen sollten namentlich in die EED aufgenommen werden.“ Stefan Scheuer, Coalition for Energy Savings, erklärte hierzu: „Energieeinsparung ist Europas größte Energiequelle.“ Allgemeines Fazit der ersten Session lautete deutlich positiver gestimmt: ,Energieeffizienz ist gut fürs Geschäft‘. Die Einsparung von Energie helfe schließlich dabei, die Kosten in einem Unternehmen genauso zu reduzieren, wie im Privathaushalt oder im öffentlichen Sektor.
In einer zweiten Session ging es um das Thema „F-Gas-Verordnung“. Ray Gluckmann, SKM Enviros, Moderator dieser Runde, erklärte in seiner Einführung, dass durch freiwillige Aktivitäten der Unternehmen bereits alternative Kältemittel zur Verfügung stünden und wie z. B. CO2 in Supermärkten in Anwendung seien. Dennoch sei noch viel zu tun, um die F-Gas-Emissionen weiter zu reduzieren. Graeme Fox, President Air conditioning and Refrigeration European Association (AREA), stellte heraus, dass das wichtigste Ziel auch im F-Gas-Bereich die Energieeffizienz sei. Dagegen war Clare Perry, Environmental Investigation Agency, der Meinung, dass F-Gase aufgrund der heute zur Verfügung stehenden Bandbreite an Alternativen nicht mehr notwendig seien. Bei allen gegensätzlichen Meinungen zog Ray Gluckmann ein gemeinsames Fazit zu dieser Session: „Wir alle wollen die F-Gas-Emissionen reduzieren. Nur im wie, darin liegt der Teufel im Detail.“
Andrea Voigt, Generaldirektorin der EPEE, beendete die Konferenz mit der Aussage, dass beide Diskussionen eng zusammengehören, denn sowohl bei der Reduzierung der F-Gase wie bei der Energieeffizienzdebatte dürfe die Lebenszyklusbetrachtung nicht außer Acht gelassen werden. So endete das Jahrestreffen der EPEE weitaus konstruktiver als der zeitgleich nebenan veranstaltete Euro-Gipfel der europäischen Staats- und Regierungschefs.